Kaeck - Het Zwarte Dictaat

Band: Kaeck (NL)
Genre: Black Metal
Label: Folter Records
Album Titel: Het Zwarte Dictaat
Spielzeit: 43:03
VÖ: 29.10.2021

Kaeck - Het Zwarte Dictaat

Das zweite Album der Niederländer Keack nennt sich "Het Zwarte Dictaat" (übersetzen brauch ich das wohl eher nicht) und wird die Old School Black Metal Gemeinde pünktlich zu Samhain erreichen, was aufgrund der okkulten Themen der Band natürlich ganz gut passt, auch wenn Samhain nur sehr bedingt mit Okkultem in Zusammenhang steht. Bereits 2014 gegründet, hat man schon mit dem 2015er Debüt "Stormkult" aufhorchen lassen und gute bis sehr gute Kritiken eingefahren, daran soll nun Album Nummer Zwei anknüpfen.

"Het Zwarte Dictaat" startet ohne Kompromisse und verbreitet sofort eine tiefe und bedrohliche Dunkelheit. Die tiefgestimmten Gitarren, ein präsenter Bass und ein Old School BM Drumkit, welches fast aus den Anfangstagen des Skandinavischen Black Metals rübertransferiert scheint, sind hier das Grundgerüst eines jeden Song der Platte. Die kehlige und raue Stimme von Oovenmeester, welcher nur ganz selten keift, tut ihr Übriges und passt wie die Faust aufs Auge.

Auch die typische Monotonie der frühen Black Metal Tage wird von Keack zelebriert, allerdings lockern sie diese immer wieder mit kurzen atmosphärischen Momenten und Tempowechseln auf und vermeiden so Langeweile. Diese atmosphärischen, manchmal fast epischen Momente werden hauptsächlich durch das Keyboard erzeugt. Dieses legt zwar immer wieder eine Art Teppich unter den einen oder anderen Song, wird aber nur selten übertrieben.

Was Abwechslung durch Tempowechsel angeht, machen Keack das geschickt und pendeln immer wieder zwischen rasenden und schleppenden Parts, letztere gehen dabei schon in Richtung Doom und verstärken diesen Eindruck ob ihrer Dunkelheit noch zusätzlich. Die Schwierigkeit, die diese Art Black Metal mit sich bringt, ist allerdings auch hier zu erkennen. Man muss Momente erzeugen, die sich dem geneigten Hörer im Hirn festsetzen, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Diese Schwierigkeit können die Niederländer, wie so viele andere auch, nicht lösen. Der Moment im Jetzt und Hier ist genau das, was man hören möchte, aber ein paar Stunden später hast du keinen Moment der Platte mehr im Kopf.

Genauso Old School wie die Musik ist auch die Produktion, sie lässt die Musik genau so klingen, wie es für diese Art Black Metal sein sollte. Vielleicht ein bisschen dunkler als in den frühen 90ern, aber das ist auch ein Nebeneffekt der sehr tief gestimmten Gitarren und des präsenten Basses.

Fazit:
Bedrohlich und finster bricht "Het Zwarte Dictaat" über die Fangemeinde hinein und ist gerade dazu prädestiniert, vor Publikum gespielt zu werden. Wenn Kaeck auf der Bühne stehen und dieses Album präsentieren, wird kein Fan dieses Genres stillstehen können. Anfang der 90er hätte ich hier ohne Zweifel eine 10 gezückt, ob der heutigen Möglichkeiten (die den Old School Charakter dennoch zulassen), würde ich in Verbindung mit den Kritikpunkten "nur" eine 7 zücken. Was aber unterm Strich dann immer noch eine 8,5 ist. Old Schooler müssen zugreifen, alle anderen erst mal antesten.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Tegen Een Scharlaken Horizon
02. De Kwekeling
03. Het Zwarte Dictaat
04. De Kabal
05. Sektarische Magie
06. Het Vurig Gemaal
07. Over Zwarte Vlakten

Lineup

Oovenmeester - Vocals
J. Kruitwagen - Guitars, Keyboards
Rud Nillesen - Bass, Drums

Informationen