Crystal Coffin - The Starway Eternal
Band: Crystal Coffin (CDN)
Genre: Melodic Black Metal
Label: A
Beast In The Field
Album: The Starway Eternal
Spielzeit: 42:50
VÖ: 15.10.2021
Rabiat. Mächtig. Episch. Monoton. Repetitiv. Das sind alles
Schlagwörter, die auf "The Starway Eternal", das jüngste Erzeugnis
des kanadischen Trios Crystal Coffin zutreffen. Allerdings ist das
auch sehr oberflächlich beschrieben und zu kurz gegriffen, denn
diese Beschreibungen beziehen sich immer nur auf einzelne Lieder.
Doch was meine ich damit?
Das Album ist in sich selbst doch
recht abwechslungsreich. "Shapeshifter Huntsman" oder "Console Of
Horror" bieten zunächst eher das für Black Metal typische
erbarmungslose Geknüppel an. Auch diese Songs werden bereits durch
Parts mit klaren Gitarren aufgelockert. Besonders filigrane
Arpeggios stehen gerade im Opener im starken Kontrast zum restlichen
Song. "The Red Forest" bricht dann erstmal bereits mit seinem
Grundkonzept diese Strukturen auf. Markant ist hier der kräftige
Klargesang, der wie an einem Faden durch den Song führt. Doch selbst
hier folgt aufs Ende hin ein Bruch, der sich aber nicht abrupt
gestaltet, sondern organisch im Aufbau entsteht. Die Synths zeichnen
ein bedrohlicheres Bild, über das sich noch der Schatten eines
verwaschenen, dreckigen Gitarrensolos legt. Zum Ende hin faden die
Instrumente aus und es folgt ein Mini-Hörspiel undeutlich zu
hörender Stimmen, die in mir eine Geschichte gequälter Seelen
aufkeimen ließen.
Diese doch detaillierte Darstellung eines
Songs zeigt, wie abwechslungsreich die Kompositionen doch immer
wieder sind. Was aus meiner Sicht auch absolut nötig ist, um die
Monotonie zu unterbinden. Dafür sorgt auch "The Descent", der mit
abgedämpften Gitarrenschlägen wesentlich rhythmischer im Vollzug ist
und nochmal etwas zum Kopfnicken oder gar -schütteln einlädt.
Vom Klang her ist alles dem Genre angemessen. Die Gitarren
klingen wie erwähnt leicht verwaschen und dreckig und bieten damit
aber auch die Grundlage für die erzeugte Atmosphäre. Darüber hinaus
zeigen selbige auch immer wieder, dass sie anders können. Gerade
auch dann, wenn sie ein von den Synths unterstütztes Solo spielen.
Die Synths hingegen hauchen den Kompositionen noch das nötige
Volumen ein. Sie füllen klangliche Lücken, selbst klingen sie
manchmal etwas billig, aber passend zum Gesamtpaket. Die Drums sind
trocken gehalten und fallen rhythmisch nicht sehr auf. Dafür mangelt
es doch etwas an Wucht, vermutlich durch fehlende Tiefen. Der Gesang
ist als stabil zu bezeichnen. Er liefert handwerklich einwandfreie
Arbeit ab. Seinen Glanzmoment hat er ganz klar in "The Red Forest",
in dem er sich klar hält, aber nochmals dominanter, souveräner und
kräftiger wirkt als in den Growls und Screams.
Fazit:
Für
Black Metal ein ordentliches Album. Seine Stärke liegt im
Abwechslungsreichtum und den haben die Kanadier sowohl innerhalb der
einzelnen Songs als auch über das gesamte Album hinweg. Was auch
nötig ist, um stumpfen Geknüppel vorzubeugen und eine gewisse
Kurzweil anzubieten. Immer wieder wird gegen die Monotonie
angekämpft, was oft genug gelingt. Ich hatte Spaß mit Crystal
Coffins zweitem Album, welches aber dennoch nicht jedem liegen
dürfte. Black Metal Veteranen können zugreifen, anderen empfehle ich
ein Probehören.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: The Red
Forest, The Descent, Mega Tomb (Including Tomorrow’s Ghost)
01. Shapeshifter Huntsman
02. The Starway Eternal
03.
Skeletons
04. Console Of Horror
05. The Red Forest
06.
Cremation: Between Fire And Ice
07. The Descent
08. Mega Tomb
(Including Tomorrow’s Ghost)
Aron Shute - Vocals, Bass
Lenkyn Ostapovich - Guitars,
Keyboards
Rob Poirier - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Felix