Second Reign - Gravity
Band: Second Reign (CH)
Genre: Melodic Power Rock / Metal
Label:
Massacre Records
Album Titel: Gravity
Spielzeit: 59:55
VÖ:
24.09.2021
Wer musikalisch in den 1980ern sozialisiert wurde, der kann nach
einer Durststrecke in den 1990ern und frühen 2000ern in den letzten
Jahren die erfreuliche Beobachtung machen, dass der Melodic Rock
wieder im Kommen ist.
Die 2017 gegründete Schweizer Band
Second Reign veröffentlicht am 24.09.2021 ihr Debüt "Gravity", für
das die Truppe aus 30 Titeln 13 ausgewählt hat. Nach zwei Schlägen
aufs geöffnete Hi-Hat-Becken an den Drums geht es auch gleich voll
los. Wummernde Gitarren und Breitwand-Keyboards deuten auf die
1980er hin, die Ära des Melodic Metals / Melodic Rocks. Die häufig
die Toms einsetzenden Drums mit teils vertrackten Rhythmen bilden
ein gutes Fundament, auf dem sich die Gitarren austoben dürfen. Ab
und zu zündet Schlagzeuger Dan Hammer den Afterburner, indem er die
Double-Bass-Drum sozusagen dazu schaltet, um einen Titel beim
Ausklingen nochmal zu beschleunigen.
Auch die Keyboards
bekommen ihren Anteil und erzeugen in Kombination mit den Gitarren
ein gewisses Prog-Flair. Second Reign verfolgen damit ihren eigenen
Ansatz des Melodic Rocks. Der leicht raue Gesang passt ausgezeichnet
zu den Songs, bei denen fast permanent im Hintergrund dicke
Metal-Gitarren dazu gemischt sind. Man darf ja nicht vergessen, dass
auf "Gravity" Power Rock geboten wird! Die Melodien gehen gut ins
Ohr, auch wenn nicht alle Songs gleich zünden. In den Refrains wird
der Gesang durch Background-Chöre verstärkt, was für zusätzliche
Vocal-Power sorgt. Die Songs strahlen große Spielfreude aus, die
Arbeit, die die Band sich bei der Zusammenstellung gemacht hat, ist
spürbar.
Die fette Produktion sorgt für einen richtig schön
satten Klang, der den großen Unterschied zu mancher sterilen
1980er-Produktion betont. Auch wenn die Bezüge zu den 1980ern klar
erkennbar sind, ist das Album sehr modern und zeitgemäß. Ein wenig
mehr Abwechslung hätte ich mir gewünscht, so fällt "Wrong" mit
seinen etwas dezenteren Gitarren aus dem Rahmen, bei dem die Jungs
zeigen, dass sie, auch wenn sie einen Gang runterschalten, einen
guten Song liefern können. Am Ende überrascht bei "Home" der Einsatz
eines Saxophons, das sich gut in den Song einfügt.
Fazit:
"Gravity" ist ein gut gelungenes Debüt. Die Songs stellen keine
reine Kopie irgendwelcher Melodic Rock-Bands aus den 1980ern dar,
vielmehr verfolgt die Band ihren eigenen Ansatz. Die durch die Bank
druckvoll gespielten Titel rufen uns immer in Erinnerung, dass hier
eine Band agiert, die auch Power Rock spielt. Einzelne Titel wie
"Dark Matter" fallen nicht wirklich auf, sodass das Album mit 15
Minuten weniger Spielzeit auch gut gewesen wäre. Ich hoffe, dass die
Band irgendwann einmal eine Platte mit den Songs herausbringt, die
sie für "Gravity" nicht ausgewählt haben. Wer Musik wie die von
Night Ranger mag, kann zugreifen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Uninvited, Borderline, You'll Never Catch Me (When I'm
Gone)
01. Uninvited
02. The Truth
03. Let Me Breathe
04. Fire
05. Falling
06. Borderline
07. Wrong
08. Another Night
09. You'll Never Catch Me (When I'm Gone)
10. Dark Matter
11.
Uncover
12. Home
Stephan Lipp - Vocals, Bass
Alain Schneble - Guitars
Bo
Rebsamen - Keyboards
Dan Hammer - Drums
Guest Musician:
Beda Felber - Saxophone in "Home"
- Download Review in deutsch
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Autor: Udo