A Dying Planet - When The Skies Are Grey

Band: A Dying Planet (USA)
Genre: Progressive Metal
Label: Lifeforce Records
Album: When The Skies Are Grey
Spielzeit: 53:33
VÖ: 17.09.2021

A Dying Planet - When The Skies Are Grey

"When The Skies Are Grey" ist das zweite Album, dass die Kalifornier A Dying Planet auf den Markt bringen. Ich möchte vorwegnehmen, dass die Scheibe ihrem Titel gerecht wird. Ich will auch erklären, was ich damit meine.

Die Musik, angefangen bei den Songstrukturen, über das Instrumentarium bis hin zum Arrangement derselben, trägt eine Tristesse in sich, die ihren ganz eigenen Charme versprüht. Stellenweise beschleicht einen beim Hören sogar ein Anflug von Melancholie. Immer wieder bilden klare, lang nachhallende Gitarren einen Klangteppich, über den sich mehrfach geschichteter Gesang legt. Stellvertretend dafür steht "Hope For Tomorrow". Ein Song, der trotz anhaltender Double Bass des Schlagzeugs keine wirkliche Schlagkraft aufbaut, woran auch verzerrte Gitarren nichts ändern können, die in der zweiten Hälfte des Stücks auftauchen.

Selbst "Embrace", der mit 15 Minuten längste Song, ist über weitläufige Passagen hinweg von klaren Arpeggios der Gitarren unterlegt. Dennoch bricht er immer wieder aus sich heraus und zerreißt mit schnellen, aggressiveren Sechzehntel-Läufen der Gitarren zum Ende hin die Stimmung der titelgebenden Wolkendecke des Albums. Und ja, auch im Titelsong gibt es härtere Passagen, die aber abrupt und nicht sehr elegant in die Komposition eingeflochten wurden. Ähnlich gestaltet es sich bei "Far From Home". Hier verhält es sich jedoch so, dass eine extrem treibende, mächtige Passage auf beinahe völlige Stille folgte und sich der Eindruck einer starken künstlerischen Idee auftut.

Handwerklich ist "When The Skies Are Grey" absolut solide. Der Gesang klingt souverän und bildet durch die Überlagerung mehrerer Stimmlagen immer wieder ein frisches, aber doch atmosphärisch passendes Bild. Auch einzeln können die Vocals überzeugen. Das Schlagzeug drängt sich nicht in den Vordergrund. Das wäre auch nicht angemessen und trotzdem ist der Sound satt und weiß zu gefallen. Die Gitarren zeigen sich facetten- und variantenreich und sorgen sowohl für das nötige Volumen, als auch feine hintergründige Verzierungen. Der Bass bekommt keinen Raum, um in den Fokus zu treten, dennoch spürt man ihn immer wieder. Es ist anzunehmen, dass ein wuchtigerer Bass auch der Atmosphäre eines grauen Himmels nicht entsprochen hätte.

Fazit:
Schwierig, eine Wertung abzugeben, wenn musikalisch das tendenziell eher unangenehme Gefühl von Melancholie einfangen wurde. Jedoch hat das Quartett es geschafft immer wieder daraus auszubrechen und dadurch können dann beide Seiten der Münze umso mehr geschätzt werden. Fans der aktuell gängigen Entwicklung des Prog Metals können getrost zugreifen, dem Rest empfehle ich ein Probehören.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Embrace, Far From Home

Tracklist

01. When The Skies Are Grey
02. Honoring Your Name
03. Hope For Tomorrow
04. Embrace
05. Far From Home
06. A Father’s Love

Lineup

Paul Adrian Villarreal - Vocals
Jasun Tipton - Guitars
Brian Hart - Bass
Marco Bicca - Drums

Informationen