Saturnian Mist - Shamatanic
Band: Saturnian Mist (FIN)
Genre: Black Metal
Label: Petrichor
Album Titel: Shamatanic
Spielzeit: 42:40
VÖ: 17.09.2021
Wenn man das Albumcover, welches entfernt an Cthulhu anmutet,
dessen Stirn eine Wunde ziert, die an… etwas anderes… erinnert, und
dazu den Beipackzettel des Labels zur neuesten Scheibe der
finnischen Schwarzmetaller Saturnian Mist vor sich liegen hat, in
dem recht dick aufgetragen vermittelt wird, dass das Album nur für
jene ist, die dazu bereit sind, darf man sich offensichtlich auf ein
Album freuen, welches so ziemlich jedes Klischee bedient, das der
Black Metal zu bieten hat.
Und genau das ist es auch. Wie
sowohl das Label, als auch die Band bekannt geben, ist das Ziel der
Truppe, kompromisslosen, satanischen Black Metal zu zelebrieren, der
gleichzeitig auch okkulte Rituale vertonen soll. Und damit diese
Rituale auch genauso trve wiedergegeben werden, wie sich die Band
gibt, hat man mit fra. Kult (welch passender Name) sogar einen
eigenen Percussionisten eingestellt, der zwar nur hin und wieder aus
dem Gemalme der restlichen Band heraussticht, dann allerdings
wirklich authentisch die besungenen Rituale betrommelt. Sehr
deutlich darf man dies in "The Manifestation" oder "Altar Of Flesh
And Blood" bewundern.
Zwar lässt das leicht orientalisch
klingende Intro zum Opener "Ill-Mystic" musikalische Ausflüge über
den Tellerrand des finnischen Schwarzmetalls erhoffen, doch diese
Hoffnung wird recht zügig durch das prügelnde Blastbeatgewitter
niedergetrampelt, um kurz darauf von einer fetten Wand aus Riffs und
packenden Rhythmen überrollt zu werden, bevor fra. Zetekh ihr noch
authentisch aggressiv hinterherbrüllt. Und dann tut das Album genau
das, was es soll. Eine Dreiviertelstunde lang einfach nur ohne große
Überraschungen in den Gehörgang sägen. Hier und da finden leicht
punkige oder auch thrashige Parts Einzug (z. B. "Chaos Is The Law"),
oder man bedient sich des klassischen langsamen Parts inklusive
Sprecherstimme in schlechter Qualität, um danach wieder gegen Ende
des Songs aufzubauen (siehe "Altar Of Flesh And Blood"). Einzig der
atmosphärische, eher schleppende Track "The End Times" sticht
wirklich aus dem Album heraus. Hier zeigen die fünf Finnen, dass sie
durchaus auch Gefühl vermitteln können und auch den dezenten Einsatz
von Orchestrations bzw. Keyboardsounds zu beherrschen wissen.
Richtig packend und daher noch erwähnenswert ist dann vor allem der
Rausschmeißer und Titletrack "Shamatanic". Groovig ohne Ende,
eingängig, fett - einfach geil!
Die Produktion lässt nichts
zu Wünschen übrig. Der Sound ist kalt, rau und krude, jedoch
trotzdem dem aktuellen Stand der Technik entsprechend, sodass er
auch auf einer guten Anlage in gebührender Lautstärke Bock zuHhören
macht, dennoch aber so trve ist, wie die Musik es benötigt, um nicht
zu weichgebügelt zu klingen.
Fazit:
Saturnian Mist bringen
mit "Shamatanic" ein grundsolides Album auf den Tresen, welches von
vorne bis hinten mitreißend ist, die Fäuste in die Luft schmettern
lässt und sich für kein Klischee zu schade ist. Zwar gibt es keine
großen Überraschungen, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass
diese Scheibe vor allem live ein absolutes Brett ist. Kein Wunder,
dass sich die Truppe schon mit Genregrößen wie Gorgoroth, Blasphemy,
Primordial etc. die Bühne geteilt hat!
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Altar Of Flesh And Blood, The End Times, Shamatanic
01. Ill-Mystic
02. Blood Magick
03. Chaos Is The Law
04.
The Manifestation
05. Altar Of Flesh And Blood
06. The End
Times
07. Arbatel Of Black Magick
08. Shamatanic
fra. Zetekh - Vocals
fra. Ferreus - Guitars
fra. Macabrum -
Bass
fra. Kult - Percussion
fra. Vile - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Sepp