Replicant - Malignant Reality

Band: Replicant (USA)
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Malignant Reality
Spielzeit: 48:43
VÖ: 10.09.2021

Replicant - Malignant Reality

Die noch vergleichsweise recht junge Truppe Replicant bringt im September 2021 ihr zweites Album auf den Markt, welches auf den interessanten Namen "Malignant Reality" getauft wurde.

Das Dreiergestirn aus New Jersey hat einen faszinierenden Zugang zum Death Metal gefunden, der vor allem durch Anleihen aus dem Technical-Subgenre und gefühlt durchgehende dissonante Gitarren bestimmt wird.

Viele der Stücke hören sich so ähnlich an, dass ich, wenn ich nicht auf den Player schaue, nicht sagen kann, ob die Band gerade eine Pause macht oder schon der nächste Titel losgeht. Auch die Drums sind ein andauernder Krawallhagel, der in so wenigen, einzelnen Fällen mal heruntergefahren wird, dass ich mich schon wundere, wieso man das überhaupt gemacht hat. Bei dieser Art des Dauerfeuers wäre es nicht schlimm gewesen, das stets gleiche Tempo beizubehalten, was sich sowieso über das ganze Album ausgebreitet hat. Aber ich will gar nicht so negativ klingen, denn diese Art der Musik ist gar nicht dafür gedacht, dass man sich Zeit nimmt, hinsetzt, einen Single Malt trinkt und die Musik genießt und sich darauf konzentriert. Davon bin ich überzeugt. Denn das permanente Knüppeln, kombiniert mit den selbst für geübte Ohren nur schwer verständlichen Growls (mit Hall), die oft in den Depressive Black Metal abgleiten, beschwört eine dermaßen stumpfe Monotonie, dass Einzelheiten in den Songs praktisch an einem vorbeirauschen. Erst durch die vielen Durchläufe haben sich bei mir die Unterschiedlichkeiten im Chaos der Musik herauskristallisiert.

Da Replicant (neben dem Schlagwerk) sehr viel Augenmerk auf die Gitarren gelegt haben, drängen sich diese automatisch in den Aufmerksamkeitsvordergrund. Doch die Art, wie sie gespielt werden, lässt nur den Schluss zu, dass es eigentlich keinerlei Melodieführung auf "Malignant Reality" gibt. Alles klingt nacht Bridges zwischen Strophen und Refrains, was unweigerlich zu vielen Wiederholungen des Tonleiterngerutsches führt. Diese Art war auf jeden Fall Ende der 90er und Anfang der 2000er durchaus beliebt und hat teilweise Züge des Djent inne, ist aber für fast 50 Minuten Non-Stop-Beschallung zu viel. Selbst kurze Songs wie "Excess Womb" mit seinen dreieinhalb Minuten kommen einem ewig lange vor.

Es klingt trotzdem negativ und das ist schon schade, denn auch wenn alles stimmt, was ich geschrieben habe, so sehe ich das Album trotzdem als ein Gutes an. Vor allem bei Gelegenheiten, die lange, monotone Aufgaben beinhalten, kann das Album tolles Hintergrundgeknüppel sein und mir gefallen ja auch einzelne Titel.

Fazit:
Sicherlich ist es kein leicht zugängliches Werk geworden, doch ich bin mir sicher, dass Fans von Technical Death Metal, Djent und vielleicht auch Nu-Metal ihre Freude mit diesem Klopper haben werden. Definitiv ist "Malignant Reality" ein einzigartiges Album, auf das man Lust haben muss, wenn man gerade abgelenkt sein will.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Caverns Of Insipid Reflection, Coerced To Be

Tracklist

01. Caverns Of Insipid Reflection
02. Relinquish The Self
03. Excess Womb
04. Death Curse
05. Coerced To Be
06. Rabid Future
07. Chassis Of Deceit
08. Dressed In Violence
09. Ektoskull
10. The Ubiquity Of Time

Lineup

Mike Gonçalves - Vocals, Bass, Guitars
Pete Lloyd - Guitars, High-frequency Transmissions
James Applegate - Drums

Informationen