Crimson Fire - Another Dimension
Band: Crimson Fire (GR)
Genre: Power Metal
Label: No Remorse
Records
Album: Another Dimension
Spielzeit: 47:40
VÖ:
27.08.2021
Crimson Fire lassen sich gerne Zeit mit ihren Alben. Als Fan
gepflegten Power Metals muss man sich schon fünf Jahre gedulden, bis
neues Material aus Griechenland geliefert wird. Aber ob sich das
Warten auch lohnt?
In Bezug auf den Sound lässt sich diese
Frage mit einem sicheren "Ja!" beantworten. Direkt im Intro "Judas"
fällt auf, wie solide die Instrumente und Gesänge aufeinander
aufbauen. Die Drums bieten ein knackiges Fundament mit einer
hervorragend klingenden Snare Drum. Bei den Gitarren zeigt sich die
Balance der einzelnen Instrumente von ihrer besten Seite. Zu keinem
Zeitpunkt entsteht hier ein Ungleichgewicht und stets bewegen sich
Lead- und Rhythmusgitarre auf Augenhöhe. Dabei klingen beide
gleichermaßen kraft- und druckvoll oder auch mal bissig und
aggressiv. Die Synths füllen übrige Hohlräume der Komposition,
stechen teilweise aber auch hervor. Dabei können sie hin und wieder
auch äußerst altbacken klingen, aber die 80er-Jahre sind wieder im
Kommen, habe ich mal gehört. Der Bass hält sich bis auf vereinzelte
Solopassagen im Hintergrund, aber das Volumen, das er der Gesamtheit
verleiht, ist dennoch spürbar. Der Gesang bewegt sich souverän über
allem und besticht durch seine Energie und Klarheit.
Musikalisch setzt Crimson Fire auf Altbewährtes. Dennoch ist es
ihnen gelungen Langeweile zu unterbinden. Dafür könnte allein schon
das Intro "Judas" herhalten, in dessen Verlauf vier Mal
passagenweise das Grundthema abrupt, aber stimmig wechselt.
Stellvertretend für die erwähnten "altbackenen" Synthpassagen steht
"On The Edge", das sich sehr gemächlich anfühlt, während "Sold My
Soul" wieder mehr Tempo ins Spiel bringt und "Eye Of The Storm" eine
stampfende Gewalt darstellt.
Dabei stechen besonders
unkonventionelle Passagen hervor, in denen die ZuhörerInnen etwas
überrascht wurden. Sei es mit einem Synth- oder A cappella-Intro,
plötzlichen Themenwechseln oder einer ungewohnten Songstruktur. Das
gestaltet die Musik, als Erlebnis, wieder deutlich interessanter.
Fazit:
Crimson Fire sind innerhalb der bekannten Genregrenzen
sehr experimentierfreudig, besonders im Umgang mit den Synths und
etwas unkonventionelleren Kompositionen. Das Album macht durchweg
solide Spaß, aber das Tüpfelchen auf dem "i" fehlt leider noch zu
einem wahrlich genialen Album. Um die Frage zu beantworten, ob sich
das Warten gelohnt hat: Ja. Für Fans auf jeden Fall und selbst die
unbedarften HörerInnen müssen nicht unbedingt Probe hören, um sich
für dieses Album zu entscheiden. Falls Sie das aber doch möchten,
empfehle ich meine Anspieltipps.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Judas, Eye Of The Storm, Sold My Soul
01. Judas
02. Don’t Fall From The Sky
03. On The Edge
04. Fire Below
05. Set The Night On Fire
06. No Fear
07.
Eye Of The Storm
08. Sold My Soul
09. Chasing Time
10.
Walking Into The Light
John Bristas - Vocals, Keyboards
Stelios Koutelis - Guitars,
Backing Vocals
Nick Efetzis - Guitars
Dinos Ganitis - Bass,
Backing Vocals
Andreas Vlachogiannis - Drums
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Autor: Felix