Hunter - The Return

Band: Hunter (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: The Return
Spielzeit: 48:09
VÖ: 06.08.2021

Hunter - The Return

Immer wieder interessant, wenn es eher unbekannte Bands aus den seligen 80ern heute nochmal wissen wollen und mit einem neuen Werk um die Ecke kommen. So in den letzten Jahren zum Beispiel erlebt mit Wallop oder Axe Witch und nun begegnen mir Hunter, die mir gänzlich unbekannt waren.
Beeinflusst von alten Saxon, Iron Maiden und Judas Priest, bietet dieses Werk im Grunde auch genau diese Schnittmenge an Elementen. Die Riffs rocken Old-School aus den Boxen, Sänger Rusty Wayman klingt phanseweise tatsächlich ein wenig nach Biff Byford in besten Zeiten, man bekommt herrlich eingängige, teils vom Hard Rock beeinflusste Luftgitarren-Riffs und oben drauf mehrstimmige Refrains, die echt verdammt gut im Ohr sitzen bleiben. Auch auf der Ebene des Solospiels am Sechssaiter kann man absolut nicht meckern.

Nummern wie "Call Me What You Want", "Hell What A Woman" oder das mit AC/DC-Schlagseite versehene "Looking For Love" scheinen direkt aus den Mitt-Achzigern entsprungen und vermitteln jedem Altrocker das Gefühl, wieder mit 14 auf den Gepäckträger sitzend Rad zu fahren, um ein Harley Gefühl zu imitieren, in den Ohren den gelben Walkman und im Herzen Angst vor Bandsalat.

Die meisten Songs bewegen sich hier eher im Mid-Tempo, was die (wahlweise) Party- und Autotauglichkeit aber nur noch erhöht. Mit "The Wheels Turn On" und "Watch Out For Metal" bekommen dann noch zwei alte Nummern eine gelungene Frischzellenkur. Letzteres ist dann auch ein echtes Highlight und ein Faustreck-Arena-Mitgröhl-Stampfer par excellence. Das Album erfüllt zudem eine Auszeichnung, die man leider lange nicht mehr jeder anderen Band aussprechen kann: All Killer - No Filler!

Fazit:
Die perfekte Mixtur aus alten Saxon ("Crusader" / "Rock The Nations"-Phase) und AC/DC geht brilliant auf und beschert Old-School Metalheads ein Album, das, wenn es vor 40 Jahren erschienen wäre, heute sicher zu den Klassikern des Genres gehören würde. Ein besseres Werk, um pures Retro-Feeling zu genießen, gab es dieses Jahr für mich bisher nicht. Wenn alte Helden, die auf dem Schlachtfeld des Metals am Rande kämpften und gefallen schienen, sich derart strahlend erheben, dann ist der Heavy Metal alles, aber nicht tot!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Way To Nowhere
02. Call Me What You Want
03. Hell What A Woman
04. Looking For Love
05. Celebration Time
06. The Wheels Turn On (2020 Edition)
07. Talk Of The Town
08. Wipe The Tears Away
09. No Compromise
10. My Life Is Digital
11. Watch Out For Metal (2020 Edition)

Lineup

Rusty Wayman - Vocals
Steven Brandy - Guitars
Jay Youngblood - Guitars
T.H. Bongardinho - Bass
Paul "Mosh" B. Herrmann - Drums

Informationen