Trance - Metal Forces
Band: Trance (D)
Genre: Heavy Metal / Hard Rock
Label:
Metalapolis Records
Album Titel: Metal Forces
Spielzeit: 45:53
VÖ: 04.08.2021
Seit 1974 (anfangs noch als "TRIBUTE") sind die Rheinländer
Metaller Trance nun schon aktiv. Obwohl sie zusammen mit Accept und
den Scorpions als Mitbegründer der deutschen Metalszene gelten,
konnten sie nie die Reichweite und Bekanntheit ihrer Kollegen
etablieren. Dabei konnte es an der Qualität nicht liegen, hatte man
doch ordentliche Alben am Start und mit Mitgründer Lothar Antoni
eine markige Stimme an der Front mit hohem Wiedererkennungswert.
Zahlreiche Besetzungswechsel, zwischenzeitliche Band-Umbenennung
und Auflösungen / Re-Unions später hat sich nun einiges getan. Seit
2016 sind Drums und Gitarre neu besetzt, was dem letzten Studiowerk
"The Loser Strikes Back" eine gute Frischzellenkur verpasste, und
dennoch den typischen Trance-Sound aufrecht hielt. Zur Entwarnung:
dies bleibt auch beim neuen Werk so. Man erkennt die Band wirklich
inzwischen am Gitarrensound und der Spielweise mancher Riffs wieder.
Mein Problem ist der Gesang. Wobei man hier nicht von einem
Problem als solches sprechen kann, denn Ex-Vicious Rumors-Frontmann
Nick Hollemann macht seine Sache astrein und meistert selbst
rekordverdächtige Höhen bravourös. Dies ist aber nicht mehr Trance,
sondern nur eine von zahllosen qualitativ höher angesiedelten Heavy
/ Power Metal Bands, zumindest was den Gesang betrifft. Hatte man
zuletzt mit Joe Strubel eine markantere Stimme, die dem Ganzen eine
nette Saxon-Note verlieh, parat, klingt Nick doch zu sehr nach einem
der (besseren) Vielen da draußen. Für mich nimmt das der Band ein
wenig den Wiedererkennungswert. Dieser bleibt dennoch ein Stück weit
dank der musikalischen Umsetzung erhalten.
Die wirklich
starken Trance-Momente schlagen sich somit vor allem in manchem
Riff, den klasse gespielten Soli und einigen typisch
ohrwurmtauglichen Songs wie "Troublemaker" oder noch eher "Deep
Dance" nieder, der sich wohl mitunter am besten im Ohr festsetzen
wird.
Simplere Titel hingegen, wie der rockige, aber
irgendwie nicht ausreichend mitreißende Opener oder das Maiden-eske,
aber eher simpel gehaltene "Believers", könnten von mancher
beliebigen Band stammen, die im selben Genre unterwegs ist. Zudem
fühlt es sich dann ein wenig nach Etikettenschwindel an, wenn der
Classic Rock beeinflusste Titel "As Long As I Live" zuvor und danach
in zwei Soundeffekt Intros/Outros gekleidet wird, um die Trackliste
auf 10 (in der Digipakversion 11) Titel zu pushen. Selbst der an
sich angenehm traditionell umgesetzte Titeltrack vermochte leider
keinen memorablen Refrain zu liefern.
Fazit:
Das neue
Trance-Werk steht leider ein ganzes Stück hinter dem 2018er "The
Loser strikes Back" zurück. Zu sehr vermisst man die Ohrwürmer und
mitreißenden Songs. "Metal Forces" hat definitiv starke Momente und
ist technisch einwandfreier Old School Teutonen Metal/Rock, konnte
mich aber einfach niemals wirklich in die übliche Begeisterung
versetzen. Die eingeschworenen Fans werden sicher dennoch feiern,
neues Futter zu bekommen.
Ich stecke auch nicht so sehr in der
Fanbase, um zu wissen, ob die Lager da gespalten sind, aber es
existiert offenbar ja noch Lothar Antonis "Trancemission", deren
letztes Werk vor 6 Jahren für mich nah am Meisterwerk lag, ob man
aus diesem Lager auf Neues hoffen darf weiß ich nicht, empfinde ich
aber als sehr wünschenswert.
Punkte: 7/10
Anspieltipp:
Troublemaker, Deep Dance, As Long As I Live
01. The Fighter
02. Troublemaker
03. Death Machine
04.
Deep Dance
05. Believers
06. The Horns Of Jericho
07. As
Long As I Live
08. The Drums Of Waterloo
09. Metal Forces
10. Ballad For A Group
11. Unstoppable (Bonustrack)
Nick Holleman - Vocals
Markus Berger - Guitars
Joris Van
Rooij - Guitars
Thomas Klein - Bass
Andreas Neuderth - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine