The Hornets - Heavier Than A Stone

Band: The Hornets (I)
Genre: Garage / Hard Rock
Label: Go Down Records
Album Titel: Heavier Than A Stone
Spielzeit: 31:57
VÖ: 16.07.2021

The Hornets - Heavier Than A Stone

Ich freue mich immer sehr, wenn ich Debütalben neuer Bands zu hören bekomme. Dies eröffnet die Möglichkeit, den Weg einer Band von Anfang an zu verfolgen. Daher war ich neugierig auf The Hornets aus Italien.

Zusammengefunden hat sich die Truppe wohl als Neben-/Hobby-Projekt zu sonstigen (musikalischen) Aktivitäten. Die mit drei Gitarren, Bass und Schlagzeug klassisch besetzte Band ballert in den knapp 32 Minuten Spielzeit ihres Debüts "Heavier Than A Stone" ein für die kurze Spielzeit durchaus abwechslungsreiches Rockalbum aus den Boxen.

Von Beginn an fallen die Gitarren auf, die sich durch die ganze Platte ziehen und deren klarer, heller Klang hervorzuheben ist. Die druckvollen Drums betonen den Rockcharakter und bilden mit dem Bass eine starke Rhythmusfraktion, auf deren Basis sich die Gitarren austoben dürfen. Stilistisch steht klar der Rock im Vordergrund, aber es finden sich auch Elemente aus anderen Richtungen. Dominiert am Anfang noch der Rockabillycharakter die Songs, so entdeckt man nach und nach die anderen Stirichtungen.

Es folgen Ausflüge in den Hard Rock und in "Fighting Man" gibt es einen ganz leichten Country-Anklang, es erklingen aber auch an klassische Rock'n'Roller wie an Chuck Berry erinnernde Gitarrenriffs. Auch die 1970er klingen durch. "Fighting Man" z.B. hätte gut auf "Sticky Fingers" von den The Rolling Stones gepasst, die auch namentlich im Text erwähnt werden. Die Instrumentalpassagen zeigen die Spielfreude der Band. Die Gesangstimmen überzeugen, wobei hier die große Stärke ist, dass sich die Jungs den Gesang teilen und die Stimmen sehr unterschiedlich klingen, was für zusätzliche Abwechslung sorgt. Bei "Get Out (Baby Get Out)" macht die Stimme am Anfang einen Ausflug in höheren Tonlagen, was ich mir als zusätzlichen Effekt noch an der einen oder anderen Stelle gut hätte vorstellen können.

Effekte sind sparsam gesetzt. Ab und zu ist ein Hall über den teils mehrstimmigen Gesang gelegt und in "Rockstar's Syndrome" verwendet die Band bei den Gitarren wohl einen Flanger. Die Produktion ist gelungen, nur ab und zu hätte ich mir den Gesang ein kleines bisschen lauter gewünscht. Mit 31:57 Minuten ist das Album recht kurz geraten. Der Instrumentalteil im letzten Titel "Not So Easy" wirkt etwas in die Länge gezogen, so als ob die Band unbedingt die halbe Stunde voll machen musste. Dass sie es besser können, beweisen sie in "1997", bei dem die Instrumentalpassage sehr gelungen in den Song eingebettet ist.

Fazit:
"Heavier Than A Stone" macht richtig Laune. Die bewusst recht einfach gehaltenen Songs gehen gut ab und man kann das Album gut durchhören, ohne Titel zu überspringen. Die Platte hätte ruhig eine Viertelstunde länger sein dürfen, was für das Songmaterial spricht. Die leichten Kritikpunkte sollen "Heavier Than A Stone" nicht abwerten. Ich bin froh, dass die Truppe keine modernen Elemente wie tiefer gestimmte Gitarren einsetzt, sondern einfach nur befreit rockt. Und das können sie. Wer Bands wie The Smiths mag, aber auch die The Rolling Stones zu Zeiten von "Sticky Fingers", fühlt sich gleich zu Hause. Klare Kaufempfehlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Don't Talk About Love
02. Female Creed
03. Superman (Nietzsche)
04. Get Out (Baby Get Out)
05. Fighting Man
06. The Best
07. 1997
08. Rockstar's Syndrome
09. Not So Easy

Lineup

Stefano Francia – Vocals, Guitars
Giovanni Artioli – Guitars, Vocals
Alberto Francia – Bass Vocals
Andrea Rovituso – Drums

Informationen