Hanging Garden - Skeleton Lake
Band: Hanging Garden (FIN)
Genre: Melodic Doom / Death Metal
Label: Lifeforce Records
Album Titel: Skeleton Lake
Spielzeit:
46:13
VÖ: 21.05.2021
Es gibt für alles ein erstes Mal, so für mich auch das "erste
Album" der Finnen Hanging Garden mit dem vielversprechenden Titel
"Skeleton Lake". Warum ich das genau so schreibe, liegt ganz einfach
daran, dass mit dem aktuellen Tonträger schon das siebte Full-Length
auf den Markt gebracht wird und bisher alle vorangegangenen
Veröffentlichungen unbemerkt an mir vorbeigeschwebt sind.
Auffallend beim ersten Hören und auch während aller folgenden
Durchläufe ist die sehr schöne Melodieführung, gepaart mit dem
Gesang der seit 2019 fest dazugehörigen Sängerin Riikka Hatakka, die
eine sehr angenehme Klangfarbe mitbringt. Riikka übernimmt auch den
Löwenanteil der Vocals, während für Toni Hatakka meist die Growls
bleiben, wobei aber auch er seine Klargesangspassagen bekommt.
Ganz allgemein ähneln sich alle Titel schon sehr, was die
Einheit des Albums verdeutlicht, ohne anfangs zu sehr negativ ins
Gewicht zu fallen. Ganz groß werden bei den 9 Titeln sowieso Gefühle
geschrieben. Das merkt man in der supersanften Art, wie die Musik
vorgetragen wird, wofür "Winter's Kiss" exemplarisch steht. Die
Kombination aus Doom- und Death Metal mit ganz viel Melodie hat sich
in den letzten 20 Jahren als festes Genre etabliert. Für mein
persönliches Empfinden sind Hanging Garden ganz nah dran an der
perfekten Mischung. Der Großteil des Mix besteht aus (teils
melancholischen) Melodien und einer Balance aus Doom und Death, bei
der weder das eine Genre, noch das andere die Oberhand gewinnt.
Das Album bleibt trotz diverser kleiner Auflockerungen wie beim
Song "When the Music dies" in sich kohärent und auch solche Titel
wie dieser hier, der von Klavier und seichten Drums bestimmt wird,
fügen sich nahtlos in die Tracklist ein. Etwas seltsam hingegen ist
meiner Meinung nach die zweite Hälfte des Albums. Qualitativ und
produktionstechnisch bleibt es auf dem hohen Niveau, doch für mich
verliert es etwas den Fokus und die Songs "Road of Bones", "Field of
Reeds" und der Titletrack "Skeleton Lake" vermischen sich zu einer
langen, langsamen Séance. Oder nicht die Songs, sondern ich verliere
den Fokus. Die Titel verschwimmen, weil sie zu ähnlich klingen
(wobei "Skeleton Lake" anfangs sehr spärlich ausmusiziert ist) und
die Wiedererkennung nicht mehr funktioniert. Auch die markanten
Refrains wie in "Faith", die noch lange nach Ende des Albums immer
wieder im Geiste auftauchen, fehlen hier oder gehen im Wabern des
Songs unter.
Fazit:
Ein insgesamt sehr gutes Album haben
Hanging Garden mit "Skeleton Lake" produziert, wobei leider die
zweite Hälfte die Spannung der ersten Hälfte nicht vollends halten
kann. Wer aber sowieso lieber nur dahinschmelzen will und dafür den
Soundtrack im Hintergrund braucht, kann hier auch als Nicht-Fan
sofort zugreifen. Zur Entwicklung der Band kann ich zwar nichts
sagen, aber nach diesem tollen Album werde ich wohl die Diskografie
rückwärts angehen. Ich bin mir sicher, es lohnt sich.
Punkte:
7,5/10
Anspieltipp: Faith, Winter's Kiss, Tunturi
01. Kuura
02. Faith
03. Nowhere Haven
04. Winter's Kiss
05. When The Music Dies
06. Tunturi
07. Road Of Bones
08.
Field Of Reeds
09. Skeleton Lake
Riikka Hatakka - Vocals
Toni Hatakka - Vocals
Jussi
Hämäläinen - Guitars, Vocals
Mikko Kolari - Guitars
Jussi
Kirves - Bass
Sami Forsstén - Drums
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Autor: Godshand