Hanternoz - Au Fleuve De Loire
Band: Hanternoz (F)
Genre: Folk / Black Metal
Label: Antiq
Records
Album Titel: Au Fleuve de Loire
Spielzeit: 63:30
VÖ:
03.05.2021
Die Franzosen Hanternoz treiben zwar schon seit fünfzehn Jahren
ihr Unwesen im folkloristisch angehauchten Black Metal, dennoch
wurde seit dem 2008 erschienenen Debüt "Metal kozh" kein
full-Length-Album mehr veröffentlicht. So steht das Duo satte
dreizehn Jahre, zwei EPs und zwei Splits später erst mit seinem
zweiten Langspieler "Au Fleuve de Loire" in den Startlöchern.
Nachdem durch ein mehr verstörendes als angenehmes Intro "die
Nacht eingeleitet" wird, glänzt Hanternoz auch schon mit
melodischen, teilweise fast tänzerischen Melodien, brachialem
Blastbeatgewitter und hymnischen Chorgesängen, die genauso auch aus
der Feder der finnischen Genregröße Moonsorrow hätten stammen
können.
Bereits beim bockstarken Opener "À Cul De Grève"
greift das Duo auf die Unterstützung von drei Gastsängern zurück,
die dem eingängigen Neunminüter eine angenehme Prise Abwechslung und
eine heroische, gleichzeitig aber auch aggressive Atmosphäre
verleihen.
Beim darauffolgenden "Ce Que Le Fleuve A Pris"
zeigt sich dann allerdings leider gleich die Schwäche von Hanternoz.
Es werden drei verschiedene Riffs und langweilige Strophen durch
erzwungen klingende Taktwechsel aneinander gewurstet, was über die
lange Spieldauer dann leider recht eintönig wirkt. Diese
Eintönigkeit tritt über das Album hinweg nicht nur an dieser Stelle
auf, auch die Songs ähneln sich, sodass man oftmals das Gefühl hat,
dieses Riff schon mehrfach gehört zu haben. Trotzdem überwiegen die
positiven Eindrücke, die unter anderem durch das unerwartete
Auftreten von neuen Instrumenten oder besonders eingängigen
Melodien, wie dem bombastischen Refrain von "Bateilers De Loire",
hervorgerufen werden.
Was bei Hanternoz besonders positiv
heraussticht, ist der Einsatz von diversen doch eher unüblichen
Instrumenten, die nicht nur programmiert sind. So glänzt
beispielsweise "L'Hanterdro De Languidic" nicht nur durch ein
schickes Basssolo, sondern auch, vor allem im Mittelteil, durch eine
sehr ausdrucksstarke Drehleier. Auch das Benutzen von echten Flöten
gibt "Au Fleuve de Loire" das gewisse Etwas und lässt über die doch
sehr elektronisch klingenden, programmierten Sounds (beispielsweise
"Vieille Nasse Crevée") hinwegsehen.
Gegen Ende der Scheibe
bietet das Duo in "Le Roi René A Fait Mander" mit dem gefühlvollen
Einsatz von cleanen Gitarren, gepaart mit einer aufgeregten
Erzählstimme, nochmals eine Wendung in zuvor noch nicht dagewesene
musikalische Gefilde, bevor sie mit dem unglaublich melodiösen,
balladesken "Hérons Dans Ma Mémoire" einen absolut unvorhersehbaren
Abschluss für das Album finden und in Erinnerungen an Helden
schwälgen.
Fazit:
Zwar findet sich auf "Au Fleuvre De
Loire" die eine oder andere Durststrecke, jedoch liefern Hanternoz
im Ganzen ein durchaus starkes, atmosphärisches Album, das vor allem
gegen Ende nicht an Überraschungseffekten geizt. Eine absolute
Empfehlung für Anhänger von Bands wie Moonsorrow oder Turisas. Von
mir aus muss das nächste Album nicht unbedingt dreizehn Jahre auf
sich warten lassen.
Punkte 8/10
Anspieltipp: À Cul De
Grève, L'Hanterdro De Langidic, Hérons Das Ma Mémoire
01. Déjà la Nuit
02. À Cul De Grève
03. Ce Que Le Fleuve A
Pris
04. L'Hanterdro De Languidic
05. Vieille Nasse Crevée
06. Bateliers De Loire
07. Le Roi René A Fait Mander
08.
Hérons Dans Ma Mémoire
09. Bientôt La Nuit
Hyvermor - Vocals, Guitars, Flutes
Sparda - Bass, Back Vocals,
Choirs, Hurdy-Gurdy
Guest Musician:
Géraud - Vocals (A
Cul de Grève)
Cervantès - Vocals (A Cul de Grève)
Spellbound -
Vocals (A Cul de Grève)
Stefan Traunmüller - Guitars
Geoffroy
Dell'Aria - Bagpipes, Flutes, Percussions (L'Hanterdro de Languidic)
Isarnos - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp