Satan's Fall - Final Day

Band: Satan's Fall (FIN)
Genre: Heavy / Speed Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Final Day
Spielzeit: 36:06
VÖ: 11.12.2020

Chalice - Trembling Crown

Schwungvoll starten die Finnen von Satan's Fall in jedem Fall auf ihrem Debütalbum "Final Day" - welches ulkigerweise nach einer Sammlung ihrer bisherigen Schaffensprozesse erscheint. Der erste Track "Forever Blind" ruft ein paar Versprechungen aus, welche im gesamten Song aber nicht umfassend erfüllt werden. Das Schlagzeug rattert wegweisend, die Stahlsaiten schwingen riffbetont und melodisch um die Wette und Melodiestränge sind es auch, die sich lösen und das Ganze nochmals dynamisch weitertragen. Der Gesang ist es in diesem Song leider, der sich nicht so schön harmonisch fügen will. Irgendwie wirkt er nicht an allen Stellen passend und geht im Vergleich zum instrumentalen Start des Titels etwas unter. Umso überraschender widerlegt sich jene Erkenntnis aber im zweiten Track "Madness (Finds A Way)", bei dem die Finnen die vorher vermisste verwobene Einheit bilden. Changierende Gesangsparts peppen den Song hier sogar auf und auch die Instrumentenfront liefert dazu wieder ordentliche Arbeit ab.

Satan's Fall nuancieren ihre Songs auf dem gesamten Album mit einer für Finnen bald schon zu freudigen Note. Ein wenig gute Laune läuft eigentlich in allen Nummern im Unterstrang mit. Einem Markenzeichen gleich, legt sich dies auf die Kompositionen und schafft schnell eine Erwartungshaltung an die fünf Herren, die sie dann auch erfüllen. Zu den eher ernsten Themen, die lyrisch behandelt werden, stellt das natürlich einen Kontrast dar – doch ist dieser durchaus bewusst gesetzt.

An der Riffbreite auf "Final Day" bleibt prinzipiell nichts zu meckern. Manche Stahlstorys sind wunderbar eingängig, andere druckvoll treibend und wieder andere dezent federführend. Ein Wechselspiel mit den Nuancen. Auch, wenn dem Metalliebhaber hier nix herausragend Neues begegnet, zeigen sich Satan's Fall in dem, was sie tun, überzeugt und sicher. Die Beats stehen nicht im Vordergrund, doch lohnt sich hin und wieder ein Augenmerk auf sie. Mit kleinen Finessen untermalen sie die Werke anerkennend. Die anfänglich auffallenden, sich nicht ganz fügenden Gesangsparts wechseln zu einem passenden Gesamtbild, in dem Stimme und Gesangsstil die Songs mittragen. Nur an einigen wenigen Stellen fehlt noch etwas mehr Energie, Eigenheit und Einheit.

Der Song "Juggernaut" als nur ein einleuchtendes Beispiel unterstreicht das durchaus als "Vintage" zu betitelnde Feeling der Satan's Fall-Nummern. Es gibt Momente, die doch sehr an die ganz Großen erinnern. An sich liefern die finnischen Herren aber innerhalb aller Spielweisen, die sie an den Tag legen, eine erkennbare Abwechslung ab. Somit wäre es jetzt zu einfach, zu behaupten, dass die Finnen gute Kopien schaffen und fertig. So ist es nicht. Zum Flair vorangegangener Jahrzehnte gesellt sich nämlich auch eine eigene Mache. Vielleicht ist es schlicht eine moderne Form der Dynamik, vielleicht eine aufgefrischte Herangehensweise an die Melodik. Da klingen auf "Final Day" jedenfalls auch Neuzeit-Akzente durch, die sich aber glücklicherweise nicht in exotischen Genreexkursionen oder elektrotechnischen Spielereien entladen. Treu bleiben die Finnen ihrer Linie; einziges Manko, dem sie noch beikommen müssen, ist, dass sich ihre geschaffenen Werke zwar wirklich gut und zunächst auch beträchtlich eingängig hören lassen, im Nachhinein aber keinen dauerhaften, aus der Masse herausragenden Stempel aufdrücken.


Fazit:
Ein gut gemachtes Album, das trotz frischer Akzente an die alten Zeiten erinnert. Mit eingängigen Melodien, aber auch jungen Ansätzen gekoppelt. Mit mitreißenden Riffs und einer ordentlichen Beatarbeit präsentieren sich die Finnen auf "Final Day". Trotz der einen oder anderen Hommage an Genrebekanntes, glänzen die Finnen von Satan's Fall mit ihren eigenen Ansätzen, schaffen es aber trotzdem nicht, damit etwas Herausragendes hervorzubringen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Madness (Finds A Way), They Come Alive

Tracklist

01. Forever Blind
02. Madness (Finds A Way)
03. They Come Alive
04. Retribution
05. Juggernaut
06. There Will Be Blood
07. The Flamekeeper
08. Final Day

Lineup

Miika Kokko - Vocals
Lassi Tiainen - Guitars
Tomi Mäenpää - Guitars
Joni Petander - Bass
Ville Aatsinki - Drums

Informationen