Mongrels Cross - Arcana- Scrying And Revelation

Band: Mongrels Cross (D)
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Hells Headbangers
Album Titel: Arcana, Scrying And Revelation
Spielzeit: 38:39
VÖ: 27.11.2020

Mongrels Cross - Arcana- Scrying And Revelation

Aus Australien melden sich Mongrels Cross mit ihrem dritten Full-Length-Album zurück, welches "Arcana, Scrying And Revelation" genannt wurde und via Hells Headbangers am 27. November erscheinen soll. Und mit Blick auf dieses Werk muss es einem so langsam schwanen: Dieser australische Kontinent ist echt heiß! Nicht nur, was die Temperaturen angeht, sondern gerade im Hinblick auf den dortigen Metalsound.

Mongrels Cross liefern mit "Suffer The Witch To Live" schon einmal einen ordentlichen Einstieg in ihr neues Werk "Arcana, Scrying and Revelation". Und der gute Eindruck spricht in der Tat für das Album. Unheilvoll überlagern sich die Gitarrenklänge, erfüllen treibend ihre Mission und hinterlassen der Hörerschaft einen mannigfaltigen Klangteppich. Klangvoll zwar, doch ohne die Versprechung total harmonischer Melodien. Diese wiederum finden sich in einzelnen Abschnitten der Songs wieder und kommen gern auch mal mit einem klassischen Metal-Hauch oder in Form des einen oder anderen Solos daher.

Nicht immer im vollen Bewusstsein, doch subtil steuert der Bass hier viel Atmosphärisches und zieht die Kompositionen mit sich. Das Schlagzeug lässt sich auf "Arcana, Scrying And Revelation" nicht gern festlegen und nuanciert die Werke mit unterschiedlichsten Spielpassagen. So sind in den Songs und Ausschnitten Passagen im Mid-Tempo genauso zu finden wie wütende Blastbeats oder kloppende Monotonie-Phasen.

Und über allem schwebt der Gesang. Dieser wird durch nichts Neues definiert, weiß aber mit dem Spiel aus Stimme und unbarmherziger Emotion ad hoc zu überzeugen. Es liegt eine Art Aura über diesem durchs Mark dringende Gesang, der dem instrumentalen Kleid nochmals einen Gänsehaut-Stempel aufsetzt. Wenn das mal im mittleren Tempo und mal wahngaloppierend anzutreffende Schlagzeug feine, untermalende Muster spielt, der Bass druckvoll die Atmosphäre verdunkelt und die Gitarren in unaufgeräumten Schichten oder betörenden Melodiesätzen unterwegs sind, ist es dieser Gesangsstil, der alles mit einer eisig-bedrohlichen Kälte restlos überzieht.

Die Mischung insgesamt ist ziemlich spannend, denn Mongrels Cross öffnen sich musikalisch ihrer ganz eigenen Mixtur, in der sie die Elemente auf geschickte Weise miteinander verknüpfen und sich nie so richtig in die Karten gucken lassen. Mal empfindet man die doch ziemlich melodischen Ritte schon fast als zu "brav", doch plötzlich schmeißen die Herren aus Down Under eine Portion konfuser Undurchdringlichkeit in ihre Kompositionen und lassen ihre Hörerschaft wissen, dass die Wärme der hellscheinenden Sonne letztlich aus einer alles vernichtenden Hitze besteht - um mal auf die Herkunft aus den wärmeren Gefilden dieses Planten anzuspielen. Denn trotz dieser liegt willkommener und benötigter Frost auf den Werken und Mongrels Cross schaffen fließende Musikkompositionen aus traditionell finsterem Black Metal, klangvoll melodischen Ansätzen und einer Note puren Rotzes.

Stilistisch gesehen werden dem Extrem-Metal-Freund so nicht nur Black-Metal-Techniken und Attacken aufs Ohr gegeben, es sind ebenso mal eine Thrash-Anleihe oder klassische Heavy-Momente zu finden. Immer wieder erschließen sich neue Aspekte, wenn man sich die Scheibe reinzieht. Dank der Vielschichtigkeit wird auch schon mal mehreren in sich abgeschlossenen Strängen zugleich gelauscht. Das macht die Musik anspruchsvoll, das Hören aber nicht kompliziert. Der Sound auf der Platte wirkt druckvoll, präsent und gut ausgefeilt und doch spielt er auch mit dem Charme der Unzulänglichkeit. Als wollte man zwar Qualität liefern, diese aber mit einem gewissen manifesten Feeling versehen.

Fazit:
Mongrels Cross haben auf "Arcana, Scrying And Revelation" neue Pforten zur Hölle aufgetan und sich getraut, nicht nur ihre Fäuste, sondern auch die Köpfe dafür mitten durch die Wand zu preschen. Auf finsterem Black Metal aufgebaut, bringt die Mixtur der Genres mit Thrash-Anleihen und einem klassischen Heavy-Touch sehr komplexe Abwechslung auf den Hörplan. Doch die Australier wissen mit ihren ureigenen Kompositionen auch umzugehen. Kein Wechsel führt zu Irritationen. Mongrels Cross haben es vermocht, ihre Vielseitigkeit miteinander zu verweben, anstatt alles nur zusammenzustückeln. Die Stimmung des Gesangs wechselt ebenfalls: Von melodischer Frische zu mal blutrünstiger, mal lethargischer Finster-Stimmung. Beides passt, beides klingt. Diese Scheibe gehört als Statement zu einer unheilvollen Liaison in die Sammlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Suffer The Witch To Live
02. Fate Of The Grail Pt. 1
03. A Magician's Prayer
04. Fate Of The Grail Pt. 2
05. As a Being Undead
06. What The Cards May Tell
07. The Whispering Void

Lineup

Proscriptor McGovern - Vocals
Grand Mongrel - Guitars, Vocals
Goet - Bass, Guitars
Wretch - Drums

Informationen