Uada - Djinn
Band: Uada (USA)
Genre: Black Metal
Label: Eisenwald
Album
Titel: Djinn
Spielzeit: 60:02
VÖ: 25.09.2020
Es ist schon erstaunlich, wie viele gute Black Metal Bands der
Pazifische Nordwesten der USA hervorgebracht hat. Da wären zum einen
Wolves In The Throne Room, Fauna oder eben Uada, die mittlerweile im
Abstand von zwei Jahren regelmäßig ein neues Album veröffentlichen.
Das neueste Werk trägt den Titel "Djinn" und die Band bleibt auch
darauf ihrer Linie treu.
Denn musikalisch präsentieren die
US-Amerikaner wieder feinsten Black Metal, der von den
skandinavischen Szenegrößen der 90er beeinflusst, aber kein bloßer
Abklatsch ist. Uada wandern zwischen melodischen
Gitarrenspielereien, Blastbeats und Brachial-Riffs. Alles zu finden
in "The Great Mirage", das erst langsam einen Songaufbau anstrebt,
bevor die Blastbeats nach vorne schnellen. Durchbrochen wird dies
immer wieder von Sänger Jake Superchi, der mit teils abgrundtiefen
Growls das Tempo aus dem Geschehen nimmt. In Uadas Musik schwingt
dabei immer eine gewisse Mystik und Romantik mit, die von den
Wäldern und Flüssen des Pazifischen Nordwestens erzählt.
Uada
legen ihren Fokus aber auch auf ausgefeiltes Songwriting.
Spannungsaufbauten und einhergehende Tempoverschiebungen sorgen für
reichlich Abwechslung, eingestreute Gitarren-Soli für Auflockerungen
in den ansonsten recht langen Songs. Wie man an "In The Absence Of
Matter" erkennen kann, ist der Songaufbau an sich eigentlich simpel
und wenig divers, aber dennoch wird die Grundspannung durchgehend
hochgehalten. Auf das Intro, welches mit melodischen Riffs
ausgeschmückt wird, folgen schnell die Blastbeats, die von einer
dichten Gitarrenwand umgeben sind. In dieses Soundgefilde legen sich
die keifende Schreie Superchis, die teilweise in beschwörerischen
Sprachgesang übergehen. Die Blastbeats stoppen hier und da, nur um
dann mit noch mehr Kraft einen erneuten Anlauf zu nehmen.
Und
ohne, dass man es bemerkt hat, mündet das Album nach fünf Tracks
auch schon im abschließenden "Between Two Worlds". Ein Song, der
zwischen Hoffnung und Verzweiflung wandert. Irgendwie fühlt er sich
nach Aufbruch an, zieht einen aber doch immer wieder mit in den
tiefen Sumpf. Und das ist auch eben das, was Uadas Musik so spannend
macht: Auf eine brachiale Soundkulisse trifft am Ende ein
zwei-minütiges Gitarren-solo, das stark nach Versöhnung klingt und
dann abschließend doch wieder in eine dystopische Kulisse abdriftet.
Fazit:
Das Album kann die Spannung vom Anfang bis zum Ende
durchweg hochhalten. Uada spielen mit Gegenpolen, lassen
verschiedene Stimmungen und Einflüsse aufeinandertreffen und
verbinden dies mit einem guten Songwriting. Die gute Produktion tut
dabei ihr übriges. "Djinn" ist eine klare Empfehlung für jeden Black
Metal Liebhaber.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: The Great
Mirage, Between Two Worlds
01. Djinn
02. The Great Mirage
03. No Place Here
04. In
the Absence of Matter
05. Forestless
06. Between Two Worlds
Jake Superchi - Vocals, Guitars
James Sloan - Guitars
Nate
Verschoor - Bass
Josiah Babcock - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Lupus