Ordinance - In Purge There Is No Remission

Band: Ordinance (FIN)
Genre: Black Metal
Label: The Sinister Flame
Album Titel: In Purge There Is No Remission
Spielzeit: 49:35
VÖ: 11.09.2020

Ordinance - In Purge There Is No Remission

Das Finnenduo Ordinance, welches bisher unter meinem Radar flog, bringt dieser Tage über das Label The Sinister Flame ihr zweites Full-Length-Werk unter die hungrige Metalmeute. Dabei bietet "In Purge there is no Remission" neben dem Black Metal-Grundgerüst eine Fülle an verschiedenen Einflüssen und Stilmitteln.

Forsch und unvermittelt startet das neue Album mit dem Titel "Obstructed Paths" und besticht mit druckvollem Drumming, schnellen Gitarren und einem sehr "mitteilungsbedürftigen" Sänger. Hier gibt es nicht nur 1-2 Strophen und dann wird erst mal der Refrain reingehauen, hier gibt es gleich mit dem ersten Titel eine wahre Erzählung um die Ohren gehauen, bevor der erste längere instrumentale Teil starten darf.

Der zweite Track "Diabolopathia" geht mit seinem schleppenden Doomriff sofort ins Ohr. Sehr simpel und ausdauernd in seiner Ausführung, gewinnt es schnell an Geschwindigkeit, um sich dann im Gitarrengewitter wiederzufinden. Dieser Track hat etwas Hypnotisches mit seinem musikalischen Thema.

So geht es hochqualitativ immer weiter auf dem Album, was mich als Hörer und Rezensent wirklich sehr erfreut. Teils wird der alte Heavy Metal ausgepackt ("Gathering Wraiths") und in das bestehende Black Metal-Geflecht gewebt, teils werden old-schoolige Thrash Metal-Schrammelsoli eingebaut, inklusive Screams, die bis unter die Decke gehen ("Credo Sceleratum"). An dieser Stelle möchte ich noch extra die als Ballade durchgehende Nummer "Gesticulation Of Death" erwähnen, die zwar langsam, aber nicht schleppend gespielt wird. Zugleich ist es meinem Empfinden nach der Song, der dem reinen Black Metal in seiner Textur am nächsten kommt. Ein wunderschöner Track, der beweist, dass man intensive Musik auch machen kann, ohne dass es an allen Ecken und Enden kracht und hämmert, dass einem die Ohren fiepen.

Dabei haben die Titel alle immer einen fetten Groove und vernachlässigen ihre doomig-schleppende Black Metal-Heimat nicht. Doch auch die anderen Genre, die ich angesprochen habe, werden wunderschön eingebunden. Ebenso ist die Produktion hervorragend, wenn auch für meine Öhrchen nicht ganz perfekt. Für meinen Geschmack hätte "In Purge there is no Remission" etwas Death Metal-lästiger (sprich basslastiger) abgemischt werden können, um so noch mehr Kraft aus der Musik zu schöpfen. Das wäre echt der Zuckerguss oben drauf gewesen.

Fazit:
Ein unglaublich starkes Album haben die zwei Kollegen aus Finnland da aufgebaut. Die nicht übermäßig schwierigen Kompositionen wurden kraftvoll und sehr "bunt" gemischt eingespielt.Coole Rhythmen wie in "Credo Sceleratum" gibt es zuhauf, und die machen richtig Spaß. Wer ganz puristisch ist, wird das Werk zwar bestimmt auch nett finden, sich aber an den Einflüssen stören. Mich stört's nicht, ganz im Gegenteil.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Diabolopathia, Credo Sceleratum, Gesticulation Of Death

Tracklist

01. Obstructed Paths
02. Diabolopathia
03. Gathering Wraiths
04. Credo Sceleratum
05. The Kingdom Of Nothing
06. Gesticulation Of Death
07. Purging Kremanation

Lineup

Arttu Ratilainen - Vocals, Guitars, Bass
Lauri Laaksonen - Drums

Informationen