Ninth Circle - Echo Black
Band: Black Knight (NL)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel
Records
Album Titel: Road To Victory
Spielzeit: 44:14
VÖ:
26.06.2020

Ninth Circle aus L.A. ist erneut eine Truppe, die komplett unter
meinem Radar an mir vorbei ging. Dabei liegt mit "Echo Black"
immerhin ihr viertes Studioalbum vor. Die dreiköpfige Band legt auf
dem neuen Werk stilistisch einwandfreien Melodic Heavy / Power Metal
vor, der stilistisch immer zwischen Euro Metal, NWOBHM und US Power
Metal hin- und herpendelt.
Die Riffs haben dabei durchaus
Ambition und gesanglich geht hier auch alles völlig in Ordnung,
erinnert mich Dennis Browns Stimme beizeiten doch gar an den
legendären Andi Mück von Stormwitch, doch das Problem liegt hier an
ganz anderer Stelle. Und zwar bei der Produktion. Diese ist zwar
klar und auch sehr deutlich, aber irgendwie saft- und kraftlos. Es
fehlt im Sound irgendwo der letzt "Wumms", der den Songs die nötige
Power verleiht, um völlig mitzureißen. Vielleicht war diese Form der
Minimalistik aber auch beabsichtigt und sollte an die Anfänge des
Metals in den seligen 70ern gemahnen. Immerhin covert die Band ja
auch den 1977 ursprünglich von Riot geschriebenen Titel "Warrior"
und holt sich dabei gleich drei Gastmusiker der Originalband ins
Boot.
Das Songmaterial ist aber auch durchaus für
Überraschungen gut. So gibt es neben klassichen Metalnummern wie dem
melodischen Opener "Dance Of Swords" und dem schönen Kracher
"Prelude To Glory" auch einen reinrassigen AOR-Song mit dem Titel
"Tokyo Nights", eine akustisch umgesetzte Hard Rock Nummer namens
"Shadow of Giants", und der Song "Then & There" könnte beinahe eine
Def Leppard Nummer aus der "Hysteria" Phase sein.
Mein kleines
Highlight war dann der Bonustrack "When the Sun goes down", der sich
als eingängiger Stampfer mit schönem Riff und tollem Solo
präsentiert.
Fazit:
Die Mixtur aus klassischem,
traditionellem Heavy Metal und teils AOR artigem Heavy / Hard Rock
ist durchaus interessant. Vom Songwriting, den Riffs und Soli her
lässt sich auch nicht viel beanstanden, wenn man auf den melodischen
Stil steht. Lediglich der Sound lässt den Zuhörer zunächst etwas
enttäuscht dreinblicken. Stellt man sich aber einfach mal vor, es
hier mit einer verloren gegangenen Scheibe aus den Anfängen des
Metals zu tun zu haben, in deren Zeiten so ein Sound absolut üblich
war (man vergleiche dies mit den ersten Priest Aufnahmen),
funktioniert das Werk auf einer anderen Ebene doch recht gut. Dazu
wird aber vielleicht nicht jeder bereit sein und daher sollte man
zunächst ein Ohr riskieren und dann seine Entscheidung treffen. Mir
gefiel das Werk dann doch sehr gut und ich hatte meinen Spaß damit.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Prelude To Glory, Shadow of
Giants, When The Sun Goes Down
01. Dance Of Swords
02. The Angel's Share
03. Echo Black
04. Forever More
05. Tokyo Nights
06. Prelude To Glory
07.
Shadow Of Giants
08. Return Of The King
09. Riding The Storm
10. Then & There
11. Natural High
12. When The Sun Goes Down
(Bonustrack)
13. Warrior
Dennis Brown - Vocals, Guitar
Frank Foray - Bass
Richie
"Captain Black" Brooks - Drums
Guest Musician:
Jeff
Prentice - Keyboards, String Arrangements, Outro Guitar Solo on
"Warrior"
Todd Michael Hall - Vocals on "Warrior"
Mike Flyntz
- Guitar Solo on "Warrior"
Frank Gilchriest - Drums on "Forever
More"
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine