Pale Divine - Consequence Of Time
Band: Pale Divine (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Cruz Del Sur
Music
Album: Consequence Of Time
Spielzeit: 42:39
VÖ:
26.06.2020
Die amerikanischen Doomer Pale Divine waren mir bis Dato kein
Begriff und dass ich das Album etwas genauer unter die Lupe genommen
habe, ist dem Umstand geschuldet, dass mich das Cover Artwork
angesprochen hat. Dies erinnert nämlich an Blind Guardian, eine
meiner Lieblingsbands.
"Consequence Of Time" ist allerdings
kein Power Metal, sondern klassischer Doom Metal, wie ihn z.B. auch
Solitude Aeternus spielen. Das 6. Langeisen der Truppe aus
Pennsylvania lässt erkennen, wie versiert die Musiker an ihren
Instrumenten sind und auch stimmlich weiß man durchaus zu
überzeugen. Die doomigen Riffs der Rhythmusfraktion sitzen
punktgenau und die Lead-Abteilung weiß mit Melodie und Soli zu
überzeugen. Die Vocals, welche meist in mittelhohen Lagen dargeboten
werden, aber auch mal mit hohen Screams aufwarten, zeugen ebenso vom
Können der Protagonisten.
Der Bass ist präsent und bringt immer
wieder, genau wie das konsequent nach vorn treibende Schlagwerk, die
nötige Portion Druck in die Stücke. Im Prinzip alles Punkte, die für
ein richtig gutes Album nötig sind.
Nun kommt das "Aber". Ja,
leider nutzen diese angesprochenen Qualitäten nicht viel, wenn man
das Potential nicht ausschöpft. So fehlt es dem Album im Ganzen und
den Songs im Einzelnen einfach an der nötigen Abwechslung und
Eingängigkeit, um interessant zu sein oder gar im Kopf hängen zu
bleiben. Das Album läuft fast unmerklich an einem vorbei, was sehr
schade ist. Zeigen doch Songs wie "Phantasmagoria" und "Consequence
Of Time", dass da viel mehr drin gewesen wäre.
Ersterer ist
ein knarziger, rauer Doomer, welcher auch genauso rau abgemischt
wurde und dessen Arrangement absolut stimmig ist. "Consequence Of
Time" ist dann das abwechslungsreichste und auch längste Stück der
Platte und zeigt auf, wozu die Band eigentlich in der Lage ist. Man
spielt mit Tempo, Rhythmuswechsel und Breaks, streut Soli ein und
verleiht dem Ganzen einen leicht epischen, atmosphärischen Touch.
Das ist auch das einzige Stück, was dich bei Hören aufhorchen lässt
und sich auch zu einem gewissen Grad im Hirn festsetzt. Der schnelle
"No Escape" kann auch ein wenig zur Abwechslung des Albums
beitragen, was die Scheibe nach hinten raus noch etwas retten kann.
Auch bei Produktion bzw. Mix gibt es Schwächen. Der Gesang wird
einfach viel zu oft von der Musik verschluckt. Was vor allem bei den
ersten Stücken auffällig ist. So geht manchmal auch der zweistimmige
Gesang etwas unter, was ebenso schade ist, da beide Vokallisten sehr
gut sind.
Fazit:
"Consequence Of Time" klingt ein wenig,
als wenn der Truppe die Luft der letzten 25 Jahre ausgeht. Meist
plätschert das Album an einem vorbei, ohne Akzente zu setzten. Erst
gegen Ende offenbart es, wozu die Band eigentlich in der Lage
gewesen wäre. Schade, denn wirklich gute Musiker können ihre
Qualitäten so nicht unter Beweis stellen. Allen Kritikpunkten zum
Trotz, ist aber unterm Strich immer noch ein gutes Doom Album
geblieben.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Phantasmagoria,
Consequence Of Time, No Escape
01. Tyrants & Pawns
02. Satan In Starlight
03. Shadow's Own
04. Broken Matyr
05. Phantasmagoria
06. Consequence Of Time
07. No Escape
08. Saints Of Fire
Greg Diener - Vocals, Guitars
Dana Ortt - Vocals, Guitars
Ron McGinnes - Bass
Darin McCloskey - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas