Nexion - Seven Oracles
Band: Nexion (IS)
Genre: Black / Death Metal
Label: Avantgarde
Music
Album Titel: Seven Oracles
Spielzeit: 46:30
VÖ:
20.06.2020
Island hat gerade einmal eine Einwohnerzahl von ca. 360.000. Der
Anteil an Isländern also, die irgendwas mit Rock und Metal zu tun
haben, muss prozentual gesehen, im Vergleich zu bevölkerungsreichen
Ländern z.B. auf dem europäischen Festland, unglaublich hoch sein.
Nun stehen also vier weitere Isländer mit ihrer Band Nexion in
den Startlöchern und haben ihre Debütscheibe "Seven Oracles"
mitgebracht. Diesem Langdreher ist bisher auch nur die self-titled
EP aus dem Jahre 2017 vorausgegangen.
Aber ungeachtet ihrer
Herkunft geht es in ihrer Musik um nihilistische und sehr okkulte
Sachen, die ich leider textlich nur teils verstehen kann. Wird eher
der Black Metal bedient, wird es schnell unverständlich ("Seven
Oracles"), wohingegen es weitaus verständlicher wird, je mehr die
Songs in den Death Metal eintauchen ("Sanctum Amentiae"). Das ist
aber gar nicht mal das Bemerkenswerteste an dem Album. Dieser Punkt
geht nämlich an die Stimmung. Diese ist wahnsinnig intensiv und
bedrohlich. Also... sehr bedrohlich. Ich war zwar nicht kurz davor,
vor Angst die CD nicht zu hören, aber was auch immer besungen wird,
es ist massiv. Doch leider ist das schon alles, was "Seven Oracles"
im Großen und Ganzen so zu bieten hat.
Die Stücke wuseln und
brummen in ihrer bedrohlichen Suppe so vor sich hin, ohne eine
erkennbare Richtung vorzugeben oder gar einem roten Faden zu folgen.
Handwerklich ist die Scheibe echt gut. Der Mix ist klasse und
unterstreicht den dumpfen Black Metal hervorragend. Die Drums sind
kraftvoll und die Gitarren klingen wie Vorboten des großen Unheils.
Aber die stark repetitiven Segmente in den Songs sind in einer so
überwältigenden Anzahl vorhanden, dass man als Hörer schnell den
Fokus verliert.
Das erste Mal, dass ich aus meiner Trance
geholt wurde, passierte mir mit dem längsten Song der Scheibe, "The
last Messiah", welcher immerhin 9 Minuten Spannung bieten kann. Die
Mid-Tempo-Einleitung mit einer schönen Melodie und filigranen
Gitarren geht in einen noch nicht blastbeatgeschwängerten Mittelteil
über, in dem auch die Growls mit einsetzen. Ein stilistisches
Intermezzo gibt Raum für die nächste Strophe, es baut sich weiter
langsam auf und die okkulte Zeremonie geht weiter. Aber was sagt das
über ein Album aus, wenn erst der letzte Song aufhorchen lässt?
Fazit:
Auch wenn an allen Fronten gute Arbeit geleistet
wurde, kommt "Seven Oracles" nicht über die gewisse Schwelle rüber,
die ihnen eine beachtliche Punktzahl bescheren würde. Zu oft gehört
ist diese Spielart, wie sie Nexion auf ihr Werk gepresst haben. Und
nur ein, zwei gute Titel machen noch kein gutes Album. Daher reicht
es nur für eine durchschnittliche Bewertung.
Punkte: 5,5/10
Anspieltipp: Revelation Of Unbeing, The Last Messiah
01. Seven Oracles
02. Revelation Of Unbeing
03. Divine Wind
And Holocaust Clouds
04. Sanctum Amentiae
05. Utterances Of
Broken Throats
06. The Spirit Of Black Breath
07. The Last
Messiah
Josh Rood - Vocals
Jóhannes Smárl Smárason - Guitars
Óskar
Rúnarsson - Guitars
Kári Pálsson – Bass
Sigurður Jakobsson -
Drums
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Autor: Godshand
Übersetzung: Felix