Greyhawk - Keepers Of The Flame

Band: Greyhawk (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Keepers Of The Flame
Spielzeit: 44:19
VÖ: 16.06.2020

Greyhawk - Keepers Of The Flame

Derzeit floriert in der Szene die sogenannte New Wave of traditional Heavy Metal mehr denn je. Fast monatlich kommen mir komplett neue Bands unter, die klingen, als haben sie eine 40jährige Karriere hinter sich, oder seien wiederbelebte, unbesungene Legenden aus den edlen Anfangstagen des klassischen Heavy Metals. So auch die fünf Recken aus Seattle, die hier nun ihr zweites Album vorlegen.

Ausgerechnet aus der Brutstätte des Grunge entsteigt hier nun ein stählernes Monster, das seine traditionellen Schwingen über die Szene ausbreitet. Was Greyhawk hier abliefern, katapultiert mich 27 Jahre in der Zeit zurück, als ich noch 16 war und den Göttern des Old School True Metals täglich meine Ständchen brachte.

Die Produktion klingt herrlich retro, allerdings ohne ins Kauzige oder gar in einen Demo-Sound abzudriften. Die Gitarren braten entweder in bester Accept- und Saxon-Manier, oder kreischen aus den Boxen als stünde Herr Malmsteen selbst im Wohnzimmer. Die musikalische Qualität der Truppe steht außer Frage. Vom erwähnten Riffschmied, der das Spektrum von traditionell und erdig bis nahezu neoklassische Gitarrengott-Kaskaden beherrscht, bis hin zum charismatischen, rauen Gesang, den man wohl am ehesten zwischen Diamond Head, Visigoth und Savatage einordnen könnte.

Das musikalische Talent wird unterstrichen mit der instrumentalen Verneigung vor Yngwie J. Malmsteen selbst namens "R.X.R.O". Es gibt spaßige Banger mit Faustreckpotential und Gangshouts wie "Drop the Hammer" und sehr gelungene Mid-Tempo-Nummern wie die melodische Nummer "Halls of Insanity". Das knackige "Don't wait for the Wizard" und vor allem das hymnische "Masters of the Sky" zeigen dann, worin die klaren Stärken der Band liegen. Obendrein beglückt man uns mit der klischeefreien, düsteren Halbballade "The Rising Sign", die nach hinten raus zur richtigen Metal Hymne erwächst und mit seinen "Ohhh" Chorälen zum Posieren und Mitsingen animiert.

Fazit:
Hier jagt wirklich ein Höhepunkt den nächsten, womit ich nicht in dieser Form gerechnet habe. Die Dichte der potentiellen Klassiker für die Zukunft ist enorm und der Spaßfaktor passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Wenn man nun unbedingt kritisieren will, dann könnte man sagen, dass zwei kleinere Instrumentals Leuten wie mir, die eigentlich keine Instrumentals feiern, nicht unbedingt als nötig erscheinen, aber so what!? Für mich als klassischen Metalhead der melodisch traditionellen Schule und auch für jeden Anhänger der aktuellen NWOTHM Bewegung ein klares Must-Have!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Drop The Hammer, The Rising Sign, Don't wait for the Wizard

Tracklist

01. Gates Of time
02. Frozen Star
03. Drop The Hammer
04. Halls Of Insanity
05. The Rising Sign
06. R.X.R.O.
07. Don't Wait For The Wizard
08. Black Peak
09. Masters Of The Sky
10. Ophidian Throne
11. Keepers Of The Flame

Lineup

Rev Taylor - Vocals
Jesse Berlin - Guitars
Alika Madis - Guitars
Darin Wall - Bass
Nate Butler - Drums

Informationen