Oz - Forced Commandments
Band: Oz (FIN)
Genre: Heavy Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Forced Commandments
Spielzeit: 54:58
VÖ: 22.05.2020
Mit der finnischen Band Oz habe ich es mal wieder mit einer
dieser Legenden zu tun, die mein Leben lang weitestgehend an mir
vorbei gingen. Zwar war mir die Existenz der Truppe immer bekannt,
mir kam aber nie ein Gesamtwerk unter. Nur meine Leidenschaft als
Metal-Only Moderator ließ mich dann und wann aufhorchen, wenn ein
lieber Hörer den Song "Enter Stadium" wünschte, der immerhin eine
stampfende Hymne genau nach meinem Geschmack darstellt. Nun liegt
das neue, achte vollwertige Studioalbum der Band vor und ich habe
die Ehre, meinen Senf dazu abzugeben. Durch den erwähnten Song ging
ich sogar so weit, das Album blind vorzubestellen. Werde ich dies
noch bereuen?
Der Reihe nach:
Der treibend rockige Opener
"Goin' Down" mit seinem Old-Schooligen Riff und den teils hohen
Shouts von Sänger Vince Koivula, dessen Stimme angenehm zum
melodischen Heavy Metal passt, welche einem hier entgegen schlagen,
macht dann erstmal nett Laune auf mehr. Teils klingt Vince sogar ein
wenig nach dem guten Biff Byford (Saxon), wenn dieser ernsthaft hohe
Falsettschreie beherrschen würde.
Mit Songs wie dem
stampfenden "Switchblade Alley", der klingt, als träfen alte Trance
auf frühe HammerFall, dem treibenden Rocker "Revival", der an beste
Saxon Zeiten erinnert, und die fast an Classic Rock angesiedelte
Ballade "Long and Lonely Road" hat man dann auch einige starke
Nummern in petto. Das irgendwie uninspiriert wirkende Stück
"Spiders" hingegen konnte mich irgendwie überhaupt nicht abholen
beim ersten Durchlauf.
Ärgerlich für LP Sammler dürfte sein,
dass sich die Band seine Album-Höhepunkte für den Bonusbereich
aufgehoben hat. Nur auf CD und in der Downloadversion erhältlich,
besticht vor allem das hymnische und lange "Diving into The
Darkness" mit einem der schönsten Refrains, Facettenreichtum und
wunderbarem Solopart.
Auch den vorab als Video
veröffentlichten Stampfer "Break Out" gibt es nur in dieser Sektion,
und der gefällt mir mit am besten, denn er klingt am ehesten nach
dem, was ich mir hier viel mehr an Songs erhofft hatte. Mit dem
abschließenden "Kingdom of War" bekam ich dann den für mich größten
Knaller um die Ohren gehauen. Zunächst eine Accept-artige
Faustreck-Hymne, zieht die Nummer dann an und es geht nochmals
richtig zur Sache. Definitives Albumhighlight für mich.
Fazit:
Das neue Oz Werk sollte vor allem Heavy Metal Freaks der
alten, klassischen Schule begeistern können. Astrein produziert,
abwechslungsreich und mit einigen recht starken Songs ist eigentlich
alles dabei. Dennoch muss ich gestehen, dass es dieses Jahr bisher
einige jüngere Bands gab, die hier durchaus mithalten konnten.
Nichtsdestotrotz gibt es vor allem mit dem Bonusdreier ein paar
Songs, die wohl mit zum Besten gehören, was man dieses Jahr bisher
im klassischen Heavy Metal zu hören bekommen durfte.
Punkte:
9/10
Anspieltipp: Diving into the Darkness, Break Out,
Kingdom of War
01. Goin' Down
02. Prison Of Time
03. Switchblade Alley
04. Revival
05. The Ritual
06. Spiders
07. Long And Lonely
Road
08. Liar
09. Diving Into The Darkness (Bonus)
10.
Break Out (Bonus)
11. Kingdom Of War (Bonus)
Vince Koivula - Vocals
Juzzy Kangas - Guitars, Vocals
Johnny Cross - Guitars, Vocals
Peppi Peltola - Bass, Vocals
Mark Ruffneck - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine