The Spirit Cabinet - Bloodlines
Band: The Spirit Cabinet (NL)
Genre: Heavy / Doom Metal
Label:
Ván Records
Album Titel: Bloodlines
Spielzeit: 46:46
VÖ:
24.04.2020
Die noch recht "jungen" The Spirit Cabinet, von denen ich bisher
noch nichts gehört hatte, haben für April 2020 ihr Zweitlingswerk
fertig, um es auf die Metalgemeinde loszulassen. Doch bevor das
passiert, schaue ich der Bestie schon mal vorab ins Maul.
Warum jung nun in Anführungszeichen steht, ist dem einfachen Umstand
geschuldet, dass sich die vier Herren, die sich hier zusammengetan
haben, schon einiges an Erfahrung auf ihren Buckeln haben, was man
dem Album auch absolut anhört. Interessant hingegen finde ich, dass
alle Bandmitglieder vorher oder noch immer in einer Black Metal Band
gespielt haben oder spielen. Auch in 2020 ist es eher etwas
Ungewöhnliches, wenn man sich für ein Nebenprojekt oder zweite Band
ein anderes, nicht artverwandtes Genre sucht.
2014 gegründet,
hat man in 2015 die erste Langrille "Hystero Epileptic Possessed"
rausgehauen und sich für die zweite Scheibe ein gutes Stück Zeit
gelassen. Auf dieser Scheibe mit dem Titel "Bloodlines" gibt es sehr
schönen Heavy/Doom Metal, der sehr eingängig ist und erdig klingt,
wie es für Doom einfach am besten ist.
Schon von Beginn an
fällt auf, dass das Hauptaugenmerk auf der Gitarrenarbeit liegt,
denn selbst der Gesang, der mit langen Aaaaaahhhhh- und
Ooooohhhhh-Phasen besticht, ist lautstärketechnisch hinter den
Gitarren eingereiht, was anfangs störend auffällt, später aber hat
man sich daran gewöhnt. Teilweise ist der Gesang recht leidend
(erste Hälfte von "The Medium In The Mask") und - unüblich für
Heavy/Doom - es wird auch gekehlt und gekeift (zweite Hälfte von
"The Medium In The Mask", Endteil von "Satan The Healer"). An
solchen Stellen kommt der Black Metal also doch wieder zum
Vorschein, das trifft dann auch auf die Instrumentalisierung zu, die
auf einmal das Element des Blastbeats für sich entdeckt.
Es
sind nur 6 Stücke auf dem Album vorhanden, aber diese reichen für
über eine Dreiviertelstunde Hörgenuss, der sich mit fortschreitender
Spielzeit nur steigert. Ebenfalls bricht immer mehr der Black Metal
durch, der aber sehr gut passt und den Doom Metal-Anteil brillant
steigert, indem die vorhandene Stimmung angeheizt wird.
Von
Seiten der Produktion gibt es kaum Abstriche zu machen. Lediglich
die gewöhnungsbedürftige Mischung mit dem Fokus auf die Gitarren und
dem damit verbundenen, leiseren Gesang ist auffällig.
Fazit:
Ich bin durchaus überrascht, wie gut mir die Platte doch gefallen
hat. Der Heavy Metal-Anteil weicht in den späteren Songs immer mehr
dem Doom unterstützenden Black Metal, was im Hinblick auf die
Wurzeln der Bandmitglieder nicht verwunderlich ist. Wer aber auf
Heavy/Doom-Größen wie Black Sabbath, Heaven & Hell oder Cirith Ungol
steht, für den ist "Bloodlines" nicht der logische, nächste Griff.
Man muss es schon irgendwie mögen.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: The Medium In The Mask, The Celestial Intelligencer
01. Devils In The Details
02. In Antique Vortex
03. Satan
The Healer
04. The Medium In The Mask
05. Subtle Art Of Sleep
Paralysis
06. The Celestial Intelligencer
Snake McRuffkin - Vocals
Johnny Hällström - Guitars
Erich
Vilsmeier - Bass
Cromwell Fleedwood - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Godshand