Cloven Hoof - Age Of Steel
Band: Cloven Hoof (GB)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel
Records
Album Titel: Age Of Steel
Spielzeit: 50:20
VÖ:
24.04.2020

Es ist inzwischen gut 30 Jahre her, als ich das erste Mal ein
Werk von Cloven Hoof aus England in den Händen hielt. Das Album "A
Sultans Ransom" gehörte zu den Scheiben, die ich immer wieder ins
Regal zurück stellte, da ich nicht sicher war, was sich hinter dem
Cover und dem seltsamen Bandnamen verbarg. Als ich dann doch mal
zulangte und das gute Stück kaufte, bereute ich es nicht. Die
entfesselte Energie und der ganz eigene Stil den die Band kreierte
war für mich sehr neu und ließ mich bis heute nicht mehr los.
Nun habe ich die Ehre, das neueste Werk dieser unbesungenen
Legende zu rezensieren, denn Pure Steel Records haben sich hier
meiner Ansicht nach einen GANZ starkes Zugpferd in den Stall geholt.
Die Band hatte für mich immer einen ähnlichen Status wie Agent Steel
oder Malice, also durchaus mit dem Zeug zum ganz großen Wurf, der
aber irgendwie leider ausblieb.
Viele Jahre verlor ich die
Band aus den Augen und glaubte sogar, sie seien gar nicht mehr
aktiv. Wie sehr ich mich doch irren sollte. Gut, Bassist Lee Payne
ist inzwischen als einziges Gründungsmitglied noch übrig, was aber
auf dem neuen Scheibchen geboten wird, steht alten Glanztaten in
nichts nach.
Das Werk beginnt mit dem furiosen "Bathory",
welches wuchtig und eingängig aus den Boxen knallt und mit Frontmann
George Call die wohl größte Stärke der Band offenbart. Der Mann kann
stimmlich erstklassig an seine Vorgänger anknüpfen und erinnert
zudem auch noch meist an einen energiegeladenen Bruce Dickinson.
Iron Maiden sind generell an allen Ecken und Enden als klarer
Einfluss zu hören, doch schaffen es Cloven Hoof dennoch, nicht zu
einem schlichten Klon zu mutieren. Mit einer Ausnahme, und zwar
direkt mit dem zweiten Titel "Alderley Edge". Hier bedient man sich
sehr, sehr dreist den Grundmelodien des Klassikers "Seventh Son of
the Seventh Son". Sowohl im Startriff, als auch bei der
Refrain-Melodie, und selbst das Solo lässt an Maidens Hymne denken.
Ob dies nun platter Ideenklau oder kreative Neuinterpretation und
Huldigung alter Helden ist, das mag jeder für sich selbst
entscheiden. Ich kann Cloven Hoof dafür nicht böse sein, denn das
Ganze ist einfach zu genial umgesetzt.
Im weiteren Verlauf
des Albums zeigt sich schnell, dass die Truppe insgesamt etwas
bombastischer und epischer geworden ist. Dies zeigt sich in
hymnischen Arrangements, epischen Chorälen und vor allem im teils
leicht orchestralen Keyboardeinsatz.
Dabei gewinnt das Album
von Stück zu Stück mehr an Qualität. Druckvolle und melodische
Riffs, eingängige, teils mehrstimmige Refrains und wirklich gelungen
eingebundene Soli, die zur Luftgitarre greifen lassen, dies alles
veredelt jeden einzelnen Song auf dem Album. Lediglich der Titel
"Ascension" stellte für mich im Gesamtwerk einen kleinen Durchhänger
dar.
Dem entgegen stellt man aber mit dem in Teilen an Virgin
Steele erinnernden "Touch The Rainbow", dem schweren und teils
balladesken "Bedlam" und dem von alten Helloween beeinflussten
Melodic-Kracher "Gods of War" inklusive Faust-Reck-Refrain einige
wirklich enorm starke Nummern, die absolut überzeugen können.
Mein persönliches Highlight haben sich die Jungs aber mit dem
Titeltrack für den Schluss des Albums aufbewahrt. "Age of Steel" ist
genau die stampfende True Metal-Hymne, die das Herz eines jeden Fans
traditionellen Metals höher schlagen lassen dürfte. Hier knüpft die
Band nahtlos an die alten Ursprungstaten an.
Fazit:
Cloven
Hoof gelingt mit "Age Of Steel" ein absolut einwandfreier Spagat
zwischen klassisch geprägtem Heavy Metal und überzeugenden, modernen
und bombastischen Elementen des Power Metals. Trotz der Nähe zu
Maiden behält die Band immer ihren eigenen Sound und erzeugt
mitreißende und eingängige Momente. Somit dürften hier sowohl Fans
der alten Schule, als auch Neulinge ein wirklich extrem hochwertiges
und von echten Meistern des Fachs geschmiedetes Stück Heavy/Power
Metal vorfinden. Große Klasse!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: Touch The Rainbow, Gods of War, Age of Steel
01. Bathory
02. Alderly Edge
03. Apathy
04. Touch The
Rainbow
05. Bedlam
06. Ascension
07. Gods Of War
08.
Victim Of The Furies
09. Judas
10. Age Of Steel
George Call - Vocals
Chris Coss - Guitars
Ash Baker -
Guitars
Lee Payne - Bass
Mark Bristow - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine