Wallop - Alps On Fire
Band: Wallop (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Alps On Fire
Spielzeit: 50:30
VÖ: 24.04.2020

2018 verließ Grave Digger-Schlagzeuger Stefan Arnold nach 22
Jahren Amtszeit die Teutonen aus NRW und kehrt nun mit seiner
Ursprungsband zurück, um die Szene ordentlich zu "verprügeln" (was
Wallop auf Deutsch bedeutet). Wallop beglückten die Metalwelt 1985
mit ihrem bisher einzigen Album "Metallic Alps" und zwei Demos. Und
genau so klingt dann auch die stilistische Ausrichtung der Truppe
heute, was aber auch einen bestimmten Grund hat.
Knackiger
Old School Heavy Metal mit furiosen Riffs traditioneller Spielart,
wuchtiges und meist schnelles Drumming, klarer und dennoch
druckvoller Gesang und massenweise eingängige Refrains, die sich
angenehm schnell in die metallischen Windungen des geneigten
Metal-Liebhabers schrauben. Man könnte stilistisch fast meinen, man
habe es hier mit einer der aufstrebenden NWOTHM Bands zu tun, doch
wer genauer hinhört, der bemerkt die etwas ursprünglichere und
rauere Grundstimmung, die leicht höhere Rotzigkeit und vor allem das
old-schoolige Flair des hier dargebotenen Stahlgewitters ganz klar.
Wenn man nun aber unbedingt herummäkeln will, dann könnte man
der Band höchstens ankreiden, dass es etwas schade ist, wenn es eine
alteingesessene Truppe leider nicht zustande bekommt, ein komplett
neues Album zu erschaffen. Stattdessen wird einfach das alte Album
neu einspielt, plus "Missing in Action" aus der Demo von 1986 und
dem schon auf der 2019 vorab veröffentlichten EP mit selben Namen
wie das auf dem neuen Album befindlichen "Fun For The Nun".
Wirklich neu ist nur das gelungene Cover von Ravens "Crash, Bang,
Wallop", in dem sogar Raven's John Gallagher gesanglich und an der
Gitarre mitwirkte, und der Abschlusstitel ?Wall of Sound?, der
herrlich wild aus den Boxen donnert und beweist, dass die Truppe
nichts an ihrer Kreativität eingebüßt hat.
Allerdings muss
ich sagen, dass die Neueinspielungen ein klare Aufwertung der alten
Titel sind, denn der Sound der Originale ist derart "undergroundig",
dass sämtliche Songs hier wesentlich mehr Energie und Seele
versprühen. Dadurch kann man die ganze Sache eigentlich nur als
absolut gelungen bezeichnen. Mit dem knackigen Mid-Tempo-Stampfer
"Metallic Alps", dem an Accept erinnernden und treibenden Rocker
"Reveal The Lies" und dem wunderbar melodischen "Stealthy World" hat
man dann auch genug abwechslungsreiche Top-Nummern im Gepäck, um zu
überzeugen.
Fazit:
Wer noch alte Helden wie Gravestone
oder Stranger aus alten Tagen kennt, und wem natürlich auch die
erwähnten Accept, Grim Reaper und Co. ein Begriff sind, der kann
hier kaum viel verkehrt machen. Mancher Fan modernerer Klänge mag
bei dem massiven Ausmaß an Old-School Galore hier müde abwinken, dem
Metaller mit Liebe zu den alten Tagen aber wird das Wasser im Munde
zusammen laufen. Die alten Rumpelsongs wurden hervorragend
aufpoliert und mit ordentlich Feuer im Arsch versehen. Für Freaks
der alten Metal Schule bringen Wallop hier also wirklich ein
wohlschmeckendes Menü auf den Tisch. Guten Hunger.
Punkte:
9/10
Anspieltipp: Metallic Alps, Reveal The Lies, Stealthy
World
01. Running Wild
02. Missing In Action
03. Lack Of Power
04. Metallic Alps
05. Reveal The Lies
06. Monsters
07.
Stealthy World
08. Idols Die Too
09. 69
10. Fun For The Nun
11. Metallize
12. Crash, Bang, Wallop
13. Wall Of Sound
Mikk Wega - Vocals
Andy Lorz - Guitars
Stefan Fleischer -
Bass
Stefan Arnold - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine