Blaze Of Sorrow - Absentia
Band: Blaze Of Sorrow (I)
Genre: Atmospheric Folk / Black Metal
Label: Eisenwald
Album Titel: Absentia
Spielzeit: 43:59
VÖ:
24.04.2020
Drei Jahre nach ihrer letzten Scheibe "Astri" melden sich Blaze
Of Sorrow mit neuem Gitarristen A.S. und neuer Scheibe "Absentia"
aus dem schwarzmetallischen italienischen Untergrund zurück. Was
ursprünglich als P.'s Soloprojekt gestartet wurde, hat sich über die
letzten 6 Alben und 13 Jahre zu einer vierköpfigen Truppe
entwickelt, die folkig angehauchten italienischen Black Metal zum
Besten geben.
Begrüßt wird man von einem düsteren,
tiefstimmigen Männerchor, der von einem Hornsignal unterbrochen
wird, welches die Krieger zur Schlacht ruft. Diese beginnt dann auch
nach und nach, indem sich ein grooviges Riff zu einer folkig
angehauchten Melodie hin entwickelt, die dann auch gleich von einem
Gewitter an Blastbeats unterstützt und von vollen, tiefen Growls
"umsungen" wird. Auf eben dieses Konzept wird dann die nächsten 43
Minuten auch durchweg gebaut.
Von den Songstrukturen her
ähneln sich nämlich die einzelnen Titel durchaus. Es wird auf
bewährte Strukturen gesetzt, wobei das Album keineswegs monoton
klingt. Auf "Absentia" findet man alles; von Gänsehautmelodien, die
das Bild der Heimkehr von einer siegreichen Schlacht vermitteln
("Settimo requiem"), an zahlreichen Stellen melancholisch-düstere
Momente bis hin zu düsteren Einschüben, die durch das Ausbrechen aus
konventionellen Akkordfolgen entstehen ("Furia"). Die größten
Stärken der Band sind allerdings die akustischen Parts, die in fast
jedem Titel zu finden sind, bei denen man die Lagerfeueratmosphäre
förmlich riechen kann.
So wird auch der wahrscheinlich
stärkste Track der Scheibe, "Sonno d'eterno", von akustischen
Gitarren eingeleitet, bevor dann über ein herzzerreißendes
Gitarrensolo in die Strophen übergeleitet wird, wo dann auch die
anfängliche akustische Gitarrenmelodie gekonnt in verzerrte Riffs
umgearbeitet wird. Ebenso stark geht es dann mit "Notturna" weiter,
wo sich gekonnt von Riff zu Riff gehangelt wird, zwischendurch ein
harmonischer Männerchor sich mit markanten Growls, verzerrten sowie
akustischen Gitarren und männlichen Schlachtrufen paart, bis dann
das obligatorische Blastbeatgewitter gegen Ende des Songs
eingeleitet wird.
Diese beiden starken Tracks haben
allerdings leider zur Folge, dass die darauffolgenden "Hybris" und
"Cupio Dissolvi" vergleichsweise einfallslos und langweilig klingen.
Hier steckt deutlich weniger Herzblut drin, als in den anderen
Titeln des Albums. Mit dem rein akustischen Outrosong "Morte di un
immortale" bekommen Blaze Of Sorrow allerdings doch nochmal die
Kurve und kreieren noch einmal eine herausragende
Gänsehautatmosphäre, die sich am Ende des Albums im Kopf festsetzt.
Der Sound auf diesem Album ist ausgewogen, es ist jederzeit
jedes Instrument klar verständlich, jedoch sind die Gitarren nicht
immer ganz tight ("Notturno", "Cupio Dissolvi"), Verspieler wurden
nicht immer rausgeschnitten ("Hybris") und teilweise leidet die
eigentlich kompositorisch so gekonnt erzeugte Atmosphäre unter recht
verstimmten Gitarren, wie beispielsweise ganz am Ende von "Morte di
un immortale".
Fazit:
Blaze Of Sorrow liefern mit
"Absentia" ein durchweg solides Album mit sehr vielen Höhen, die nur
von einzelnen kleinen Tiefen durchzogen sind und hin und wieder
unter der durchwachsenen Produktion etwas leiden. Trotz allem
definitiv eine Empfehlung für alle Freunde des atmosphärischen
Schwarzmetalls!
Punkte: 6,5/10
Anspieltipp: Notturna
01. Settimo Requiem
02. Furia
03. Sonno D'Eterno
04.
Notturna
05. Hybris
06. Cupio Dissolvi
07. Morte Di Un
Immortale
P - Vocals, Guitars
A.S. - Guitars
V - Bass
Nevon -
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp