Azath - Through A Warren Of Shadow

Band: Azath (US/CDN)
Genre: Death Metal
Label: Pulverised Records
Album Titel: Through A Warren Of Shadows
Spielzeit: 36:43
VÖ: 17.04.2020

Azath - Through A Warren Of Shadow

"Through a Warren of Shadows" heißt die erste Langscheibe der US-Amerikanisch-kanadischen Death Metal Formation Azath. Das Album beruht inhaltlich auf dem Fantasy-Epos "Malazan Book of the Fallen", welches bei uns unter der Titelreihe "Das Spiel der Götter" zu ergattern ist. Doch kommen wir zum Hauptgeschehen, der Musik.

Azath sind schnell unterwegs, sehr schnell! Umso erstaunlicher ist es dann, dass "Through A Warren of Shadows" das Gefühl gibt, Anlaufschwierigkeiten zu haben und nicht so richtig in Schwung zu kommen. Die Herren erzeugen geradewegs Arschtritte für alle aalglatten Produktionen und spielen ihre barbarische Musik mit Stinkefinger-Attitude. Klingt soweit vielversprechend. Doch die Stücke rieseln - nein, falsch bei dem Tempo - feuern auf einen ein, aber bisweilen ohne dir tatsächlich Feuer unterm Hintern zu machen. Musikalisch mit einem guten Extrem-Mix ausgestattet, zeigen Azath leider auch einen weiteren Hang zu einem unschönen Extrem; Monotonie. Was erst Spaß macht, aber nicht dauerhaft überzeugen kann. Die Stücke reihen sich aneinander, ohne dass dabei wirklich etwas musikalisch herausstechen würde. Stellenweise wirken die Kompositionen dazu auch noch unstrukturiert. Azath spielen zwar primitiven "Death Metal at the best" - aber nur, wenn man das Album ausschnittsweise hört. Leider fehlen mir der "Azath-Stempel" und die darunter noch zu findende Abwechslung doch sehr.

Ein kleines "Aha-Effekt"-Lächeln zaubern mir allerdings die mehr als tiefen Growls von Sänger Derek Orthner ins Gesicht. Sie gaben mir die Chance, lang zurück in die 90er zu reisen und Gorefest-Erinnerungsbruchstücke zutage zu fördern. Weshalb ich die Growls so ad hoc eingebend mit denen Jan-Chris de Koeijers vergleichen musste. Immerhin ließ der Niederländer seine Growls gekonnt alternieren. Derek Orthners schroffe und noch tiefere Unheilverkündungen mag ich aber. Einziger Haken daran; auch sie klingen auf Dauer zu monoton.

Allerdings allein aufgrund sehr tiefer Growls und fadenscheinigen Erinnerungsfetzen etwas Positives über ein Album der Neuzeit verlauten zu lassen, wäre katastrophal. Und so findet sich dann doch noch der eine oder andere Ansatz hörbaren Musikgenusses auf Azaths "Through A Warren of Shadows". Zum Beispiel so einige schöne melodische Ansätze, die auch insgesamt gut in das musikalische Konstrukt passen und so die Idee des Fantasythemas hinter dem Konzeptalbum zum Vorschein bringen. Und bei genauem Hinhören findet man unter dem fortlaufenden Blastbeat-Kanonenfeuer und der immer weiter stampfenden und offensichtlich mehr auf das nach vorne preschenden als Komplexität ausgelegten Riff- Mattigkeit sogar Ansätze, die sich leicht und flüssig anhören. Man sollte diese beim nächsten Album herausfiltern, verfeinern und Drumwork sowie Gitarren- und Bassarbeit drumherum schlüssig aufbauen. Denn das würde dem Machwerk dann das gewisse Etwas verpassen, das auch "Through A Warren Of Shadows" leider vermissen lässt.

Fazit:
Was können Azath? Sich gekonnt von sich selbst abheben und somit einige große Momente auf dem Album zu schaffen? Fehlanzeige. Auch wirken die Band-Member mit ihren Instrumenten an einigen Stellen etwas in ihrer eigenen Welt gefangen und nicht so, als kreierten sie gerade gemeinsam ein und denselben Song. Trotzdem lassen die Musiker ein paar ausbaufähige Elemente vernehmen. Doch auf "Through A Warren of Shadows" findet sich nicht genug, dass den unbedingten Kauf der Scheibe für die Sammlung rechtfertigt. Dafür gibt es zu viele andere Death Metal Verfechter, die mehr zu bieten haben und nicht so wirsch klingen. Azath haben sicher noch mal eine Chance verdient, vielleicht kriegen sie sich zum nächsten Longplayer sortiert. Aber bei dieser Scheibe sollte man nur zugreifen, wenn die Ansprüche nicht allzu hoch liegen und die Hörprobe einzelner Songs einen so sehr überzeugt, dass man sich das über eine halbe Stunde lang anhören möchte.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: Knight Of Chains

Tracklist

01. Into The Charnel
02. Draconian Impalement
03. Mortal Sword
04. Knight Of Chains
05. Through A Warren Of Shadow
06. Pale Light
07. Worm Of Autumn
08. The Whirlwind
09. Children Of The Dead Seed
10. Shifting Forms
11. Dying Echoes

Lineup

Derek Orthner - Vocals, Bass
Andrew Lee - Guitars
Brandon Corsair - Guitars
Pierce Williams - Drums

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