Throne Of Iron - Adventure One
Band: Throne of Iron (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: No Remorse
Records
Album Titel: Adventure One
Spielzeit: 42:28
VÖ:
21.02.2020
Wenn die Inspiration zur Bandgründung der Tod von Epic Metal
Legende und Manilla Road Frontmann Mark Shelton ist, dann kann man
sich denken, in welche Richtung die musikalische Reise geht. Ein
paar Musiker der Stoner/Doom Truppe "Thorr Axe" beschlossen in der
Nacht nach Sheltons Tod, das Projekt "Throne of Iron" zu schmieden.
34 Monate später gab es dann die erste Demo, der 8 Singles, eine
Split-Scheibe mit der Band "Hillsfar" und eine Compilation folgten.
Nun allerdings gibt es das erste offizielle Studiowerk zu bestaunen.
Wie groß dieses Staunen dann ausfällt, dieser Frage werde ich mich
nun widmen.
Wenn im Intro der Openers "A Call To Adventure"
eine Stimme ein Abenteuer in bester Roleplaying Manier einleitet und
fragt "...will you answer the Call?" und dann eine andere Stimme
meint: "Eh... Fuck it" und erstmal ein Bier öffnet, dann sollte man
sich schonmal bewusst sein, wie "ernst" man die Thematik hier nimmt.
Durchaus ernst nehmen sollte man aber die Qualität der dann
ertönenden Musik.
Ein herrlich traditionelles Heavy Metal Riff
klassischer Prägung knallt dir druckvoll entgegen, schallend und mit
Hall belegt schmettert die kraftvolle und klare Stimme des Shouters
melodisch aus den Boxen und dann wird man zu guter Letzt noch mit
einem handwerklich einwandfreien Solo beglückt. Einzig Freunde
mitreißender Refrains stehen hier völlig allein im Wald.
Dies
bleibt dann meist leider auch so. Es gibt massig hymnische Melodien
im Wechsel mit treibenden Heavy Metal Riffs, alles sauber und kernig
produziert, und wer sich bei Bands wie Brocas Helm, den erwähnten
Manilla Road oder Eternal Champion wohl fühlt, der wird hier ein
gefundenes Fressen vor sich haben. Mir persönlich fehlten die
wirklich großen Momente, die eingängigen und mitreißenden Passagen
und stimmigen Refrains zu sehr. Mein größter Kritikpunkt aber ist
Sänger Tucker Thomasson, dessen immer gleiche Stimmlage zwar solide
daherkommt, spätestens nach drei Songs aber irgendwie beginnt, mich
zu nerven. Zumal er hier und da auch einige Töne leicht versemmelt.
Das ist sicher mal wieder Geschmackssache, aber ich hätte mir da
einfach ein paar Facetten mehr gewünscht.
Highlights waren
für mich neben dem netten Opener noch das überlange und epische
"Past The Doors of Death" und der ordentliche Stampfer "The Allure
of Silver". Mehr gab das Werk für mich leider nicht an Highlights
her. Vielleicht sollte man das Rollenspiel besser stehen lassen und
sich vollumfänglich und etwas ernsthafter dem Spirit des Genres
widmen, dem man sich hier anschliessen möchte. An die Vorbilder wie
Visigoth, Gatekeeper oder gar Wotan reicht Throne of Iron jedenfalls
noch nicht ganz heran. Doch was nicht ist, kann ja noch werden.
Fazit:
Ein auf instrumentaler Ebene durchaus knackiges Heavy
Metal Album, bei dem es mir persönlich an vielen Stellen ein wenig
an Herz und Seele fehlt. Was Eingängigkeit und Killersongs angeht,
ist definitiv noch Luft nach oben. Wer aber auf kauzigen Epic Heavy
Metal steht und keinen Wert auf den Ohrwurmfaktor legt, der findet
hier ein gut produziertes, traditionelles und oldschooliges Stück
klassischen Heavy Metals.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: A
Call To Adventure, Past The Doors Of Death, The Allure of Silver
01. A Call To Adventure
02. Past The Doors Of Death
03.
Dark Shrine Of Rituals
04. The Power Of Will
05. Lichspire
06. The Fourth Battle Of The Ash Plains
07. The Allure Of Silver
08. Wish
Tucker Thomasson - Vocals, Guitars
Corwin Deckard - Guitars
Evan Pruitt - Bass
Jacob Lett - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine