Thoughts Factory - Elements

Band: Thoughts Factory (D)
Genre: Progressive Metal
Label: Melodic Revolution Records
Album Titel: Elements
Spielzeit: 53:55
VÖ: 24.01.2020

Thoughts Factory - Elements

Kaum sind 2 Jahre um, tauchen die Nitrogods wieder auf... zum Glück; denn das ist gut so. Mit ihrem vierten Langeisen liefern sie Altgewohntes ab. Review Ende.
Das vierte Album der 2000 gegründeten fränkischen Black Metaller Total Hate macht dem Bandnamen alle Ehre, denn hier herrscht, zumindest akustisch, der totale Hass.

Was 2008 als reines Studioprojekt von Mastermind Sven Schornstein begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einer ernstzunehmenden fünfköpfigen Progressive Metal Instanz entwickelt. Seit der Veröffentlichung der ersten Scheibe "Lost" sind nun satte sechs Jahre vergangen, bis die Herren von Thoughts Factory mit ihrem neuen Werk "Elements" in den Startlöchern stehen.

Mit "Mind Odyssey" wird das Album kompromisslos ohne Intro eröffnet. Es fühlt sich beinahe so an, als ob man plötzlich völlig unbeholfen in eine total andere Welt stolpert. Hier zeigt Cornelius Wurth, der auf diesem Album erstmals zu hören ist, schon in den ersten Takten, dass er sein Handwerk bis zur Perfektion beherrscht. Nachdem man dann durch gefühlt alle möglichen und unmöglichen Ton- und Taktarten geführt wird, gehts dann auch richtig los. Thoughts Factory brillieren durch unfassbar komplexe Songstrukturen, virtuose Soli, Riffs und Licks auf allen Instrumenten sowie gefühlvolle Passagen, die auch nach mehrfachem Hören immer noch unter die Haut gehen. Massive Gitarrengewitter wechseln sich hier in rasantem Tempo mit langsamen, orchestralen Parts ab, aber irgendwie passt doch alles zueinander. Kein Taktwechsel, kein Tempowechsel wirkt erzwungen, sondern es klingt alles so, als wäre es genau an der Stelle, wo es sein muss.

Von diesem Meisterwerk einzelne Titel hervorzuheben, wäre ein Ding der Unmöglichkeit, weil jeder Song in sich so verschachtelt und komplex ist, dass man mit deren Beschreibung Bücher füllen könnte. Wer allerdings mal in einzelne Titel reinhören will, dem empfiehlt sich das Instrumental "Frozen Planet", wo sich Keyboards und Gitarren die Soli gegenseitig um die Ohren werfen, während alles von einem unglaublich groovigen Rhythmus umrahmt wird. Die etwas ruhigere Nummer "The Shores Of Sand And Time" glänzt vor allem durch Sänger Cornelius Wurth, der hier eindrucksvoll die komplette Bandbreite, die seine Stimme zu bieten hat, zum Besten gibt, gepaart mit unvorhersehbaren Akkordwechseln und wunderschönen Orchestersounds. Mit den Orchesterpassagen treiben es Thoughts Factory dann in dem Epos "Dawn Pt. 1" auf die Spitze. Zwar hört man genau, dass es sich hierbei eindeutig um programmierte Sounds handelt, aber die Komposition klingt, als könnte man es ebenso gut mit einem echten Orchester spielen.

Jeder einzelne Track auf diesem Album ist ein Kunstwerk für sich. Einzig die obligatorische Ballade "Nightfall" sticht heraus, da diese im Vergleich zum Rest des Albums eher flach klingt. Spätestens bei "Elements", dem Abschluss der Scheibe, einer Ballade, die viereinhalb Minuten Gänsehaut beschert, ist dieser "Ausrutscher" allerdings dann auch wieder kompensiert.

Der Sound auf "Elements" ist absolut herausragend. Die Klangvielfalt durch verschiedene Gitarren- und Keyboardsounds mischt sich perfekt zu einem Gesamtgefüge, aus dem jedes Instrument, welches gerade wichtig ist, angenehm hervorgehoben wird. Also auch von diesem Aspekt her betrachtet, bietet diese Platte riesigen Hörspaß.

Fazit:
Man weiß zwar oft nicht, was für eine Taktart die Jungs gerade spielen und galoppiert durch verschiedenste Tonarten, jedoch grooved "Elements" von der ersten bis zur letzten Sekunde und jeder Ton wurde mit Bedacht und Passion genau dorthin gesetzt, wo er hin muss. Ein Meisterwerk, gespielt von grandiosen Musikern und perfekt produziert - so muss das!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Mind Odyssey
02. The Burden
03. Frozen Planet
04. Fire Away
05. Nightfall
06. The Shores Of Sand And Time
07. Dawn Pt. 1
08. Dawn Pt. 2
09. Our Kingdom
10. Elements

Lineup

Cornelius Wurth - Vocals
Markus Wittmann - Guitars
Bernd Schönegge - Bass
Sven Schornstein - Keyboards
Chris Maldener - Drums

Informationen