Golgotha - Erasing The Past

Band: Golgotha (E)
Genre: Doom / Death Metal
Label: Xtreem Music
Album: Erasing The Past
Spielzeit: 45:21
VÖ: 22.10.2019

Golgotha - Erasing The Past

Golgotha sind 1992 von Vicente Payá, dem letzten übrig gebliebenen Mitglied von Unbounded Terror, einer der ersten Death Metal Bands Spaniens, gegründet worden. Dass nach 27 Jahren mit "Erasing The Past" erst Album Nr. 4 veröffentlicht wird, zeigt, dass es nicht immer so rund lief und die Band die eine oder andere Schaffenspause eingelegt hat. So gibt es auch keinen festen Bass-Mann und Keyboarder, sondern "nur" einen für die Aufnahmesessions.

Mit Golgotha hat Vicente den Stil von UT faktisch weitergeführt, nur eben in Doom Form. Allerdings ist zum Death-Doom auch, zumindest klangtechnisch gesehen, eine gehörige Portion Melancholie und eine Spur Gothic-Touch hinzugekommen. Dies wird vor allem in den Gesangspassagen deutlich, die clean daherkommen. Diese versprühen dann auch schon mal etwas wie "Hoffnung", wie der Songtitel "New Hope" ja irgendwie auch projiziert. Allerdings kommt dies in dem einer oder anderen Song etwas deutlicher zum Tragen als hier. Z.B. im Titelstück, wenn es zusätzlich auch weibliche Vocals gibt. Dort hören sich die cleanen männlichen etwas gewöhnungsbedürftig an, ich musste da immer an Alf denken. Wer ihn kennt, wird wissen was ich meine.

Musikalisch kann man der Truppe kaum was vorwerfen. Dem Genre entsprechend tief gestimmte Gitarren, welche mit schweren Riffs aufwarten, welche auch im Death Metal anzusiedeln sind, bestimmen die Songs. Die Leads geben die eine oder andere Melodielinie hinzu, die den einen oder anderen Part recht eingängig gestalten und der Bass verdunkelt die ganze Sache zusätzlich. Das Schlagzeug wird mir hingegen manchmal etwas zu sehr gertiggert, was dann doch sehr künstlich klingt. Die Keys werden nur songdienlich eingesetzt und erzeugen eher "Soundwändchen" im Hintergrund, die im bereits erwähnten "New Hope" eine gewisse Atmosphäre erzeugen.

Gefällig hingegen sind die gegensätzlichen Vocals, dieses Wechselspiel zwischen Death Growls und dunklem cleanem Gesang, welcher auch schon mal einen epischen Touch bekommt, lockert das Album und die Songs im Allgemeinen auf, was natürlich der Abwechslung gut tut. Hin und wieder wird das Tempo etwas angezogen, aber das ist am Ende zu wenig, um damit ebenfalls groß was für die Abwechslung zu tun.

Im Album abschließendem "Land Of Defeat" geht man dann am eingängigsten vor. Allerdings ist dies auch die einzige Nummer, welche am Ende wirklich im Kopf hängen bleibt, was ich etwas schade finde. Die Stücke des Albums sind alle nicht schlechter als dieses und es muss auch nicht immer die Eingängigkeit sein, welche die Stücke hängenbleiben lässt. Das Problem ist hier glaube ich eher, dass die Songs zu vorhersehbar sind. Im Großen und Ganzen plätschern die Nummern an einem vorbei, einzig bei "Land Of Defeat" kommt ein gewisser Überraschungsmoment auf.

Die Produktion geht in Ordnung, ist relativ druckvoll und klingt nicht steril, hätte aber an der einen oder andren Stelle etwas dunkler ausfallen können.

Fazit:
"Erasing The Past" ist ein solides Death-Doom Album, was viel Dunkelheit und Melancholie, aber auch etwas Hoffnung in sich trägt. Etwas mehr Abwechslung und eine Spur mehr "Aggressivität" hätte der Scheibe aber sicher gut getan. Schade, denn die Ansätze dafür sind deutlich hörbar.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: New Hope, Erasing The Past, Land Of Defeat

Tracklist

01. The Way To Your Soul
02. Distorted Tears
03. Enveloped In Fog
04. Burning The Disease
05. New Hope
06. Rewrite Your Destiny
07. Erasing The Past
08. Land Of Defeat

Lineup

Amón López - Vocals
Vicente Payá - Guitars
Tomeu Crespí - Drums

Guest Musicians:

M. Angel Riutort "Mega" - Bass, Keys (Recording Session)

Informationen