Morast - Il Nostro Silenzio
Band: Morast (D)
Genre: Black Metal
Label: Totenmusik / Ván
Records
Album: Il Nostro Silenzio
Spielzeit: 35:25
VÖ:
20.09.2019
Die Nordrhein-Westfalen Morast veröffentlichen mit "Il Nostro
Silenzio" ihr zweites Album und schicken den Hörer auf eine
finstere, atmosphärische und bedrohliche Reise. Wohin die Reise
gehen soll, macht der Albumtitel klar. In "Unsere Stille", so
nämlich die deutsche Übersetzung, was natürlich als Metapher zu
sehen ist.
Diese "Stille" besteht bei Morast aus
bedrohlichen, mal atmosphärischen, mal aggressiven oder auch mal
epischen Parts. Aber hauptsächlich ist es eins; sehr, sehr finster.
Meist schleppen sich schwere Riffs durch die Nummern und bestimmen
diese auch oft. Leider aber überlagern sie den Rest zeitweise auch,
was schon mal anstrengend werden kann. Das Schlagwerk gibt den
nötigen kalten Takt an und lässt es Black-metallisch scheppern.
Trotz Finsternis, Kälte und Bedrohlichkeit des Ganzen gibt es
dezente Melodielinien, die sich fein in die Nummern einfügen und
hintergründig für eine atmosphärische Note sorgen oder auch mal
epische Züge annehmen. Alles hält sich hauptsächlich im unteren
Mid-Tempo auf, auch wenn man hin und wieder das Ganze etwas
beschleunigt. Die dunkle und bedrohliche Ausrichtung der Songs wird
auf Vocal-technischer Seite gekonnt unterstützt. Meist als Growls
gehalten, gibt es aber auch leicht hallende, etwas "entfernte",
klare Vocals zu hören, welche fast schon was Beschwörendes an sich
haben.
Was leider etwas zu kurz kommt, ist die Abwechslung.
Nicht, dass diese nicht vorhanden ist. Nein, es liegt daran, dass
sie zwar für den Moment ein "aha" erzeugt, aber am Ende der doch
sehr kurzen Scheibe schon wieder fast vergessen ist.
Bei der
Produktion bin ich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite bringt
sie die kalte, bedrohliche Finsternis schön zur Geltung, auf der
anderen Seite überlagern halt die Gitarren hin und wieder den Rest
zu stark.
Fazit:
"Il Nostro Silenzio" zeigt das Potential,
was in Morast steckt, zeigt aber auch, woran es noch zu arbeiten
gilt. Auf alle Fälle ist das Album ein gutes Black/Doom Album, was
man sich gut anhören kann, wenn man sich in eine finstere, kalte und
bedrohliche Welt begeben möchte. Leider fällt mit nicht mal 36
Minuten Spielzeit die Reise viel zu kurz aus.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Cut, Nachtluft
01. A Farewell
02. Cut
03. Il Nostro Silenzio
04. RLS
05. Nachtluft
06. November
F. - Vocals
J. - Guitars
R. - Bass
L. - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas