Visceral Disgorge - Slithering Evisceration

Band: Visceral Disgorge (USA)
Genre: Brutal Death Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: Slithering Evisceration
Spielzeit: 30:56
VÖ: 13.09.2019

Visceral Disgorge - Slithering Evisceration

Visceral Disgorge, die sich 2007 nach dem Zusammenbruch der alten Band Eaten Alive gegründet haben, werfen der metallischen Hörerschaft anno 2019 ihr nunmehr zweites Album um die Ohren.

Eines vorweg. Ich mag Brutal Death Metal. Diese rohe, überstumpfe Gewaltorgie an metallischen Klängen erfüllt mein Herz mit Freude. Wer immer denkt, die Leute in den Bands können nichts, hauen nur drauf und kotzen ins Mikro, der irrt gewaltig. Dieses Subgenre des Death Metals zu beherrschen, ist fordernd und tatsächlich sehr anspruchsvoll, auch wenn dieser Anspruch sich nicht zwangsläufig in den Texten widerspiegeln muss.

Vor allem muss es einfach nur heftig knallen und ballern. Sowas macht mich Simpleton schon happy. Und das können die Jungs von Visceral Disgorge wirklich gut. Zwar werden vom Bandnamen über den Albumtitel bis hin zu den einzelnen Songs alle Schubladen aufgemacht und sich darin bedient, wo "typische, brutale Death Metal Band" draufsteht, aber hey, genau deswegen mag man diese Musik ja.

Stakkatoartige Drums, die das Geschehen fantastisch untermalen, geben sich mit den sägenden Gitarren und dem (manchmal etwas zu leisem) Gesang die Klinke in die Hand. Die Texte, deren Existenz nur vermutet werden können, sind im höchsten Maße unverständlich, wie sich das auch so gehört. Laut Info werden inzwischen Science Fiction, kosmischer Horror und Folter thematisiert.

Was man so im Promotext lesen kann, kann man glauben oder auch nicht. Hier ist beispielsweise vom einzigartigen Spielstil der Marylander die Rede, was ich so nicht unterschreiben kann. Ich könnte auf Anhieb ein halbes Dutzend Bands nennen, die recht ähnlich klingen. Aber was soll's. Hier und da wird ebenfalls mit Samples gearbeitet, was keine Überraschung oder Seltenheit in der Sparte ist.

Die einzelnen Lieder des Albums verschmelzen auf Grund ihrer Ähnlichkeit sehr schnell miteinander und die halbe Stunde vergeht wie im Flug. Es gibt dauerhaft was auf die Fresse, aber hier ein paar Anspieltipps herauszusuchen, ist unnötig. Kennste einen, kennste alle. Selten wird das Gaspedal geschont und eigentlich triggert alles durchgängig. Lediglich das Outro ist komplett anders. Nach exakt drei Minuten Geballer wirkt es, als wenn man nach diesem heftigen Rausch aufwacht und sich die Realität wieder langsam auf der Netzhaut und den Trommelfellen abbildet. Das dauert zwar nur eine Minute, aber irgendwie ist der Song da noch nicht zu Ende. Nach genau sieben Minuten folgt ein letztes Sprachsample (wohl die Band selber) und quasselt irgendwas "witziges" in den letzten 25 Sekunden. Meiner Meinung nach war das total überflüssig und unlustig. Die glorreiche Glanzzeit dieser "Hidden Tracks" ist ebenfalls schon vorbei.

Fazit:
Ja eigentlich ist Visceral Disgorge mit ihrem zweiten Album nach 8 Jahren Schaffenspause schon etwas echt Gutes geglückt, aber durch die sehr geringe Spielzeit von 27 Minuten, wenn man beim letzten Track im Geiste drei Minuten Stille abzieht, hätte es eher den Titel "EP" verdient. Das schmälert für mich den sonst guten Gesamteindruck schon etwas. Die Musik an sich finde ich hochklassig - aber gleichförmig und nicht außergewöhnlich, daher fällt die Punktevergabe für die Amis etwas mau aus.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Slithering Evisceration (Intro)
02. Fucked Into Oblivion
03. Architects Of Warping Flesh
04. Saprogenic Deformation
05. Absorbed By The Swarm
06. Siphoning Cosmic Sentience
07. Necrotic Biogenesis
08. Spawn Of Putridity
09. Transfixed In Torture

Lineup

Travis Werner - Vocals
Steve Miles - Guitars
Charlie Marvel - Guitars
Eric Little - Bass
Billy Denne - Drums

Informationen