Fretless - Damnation
Band: Fretless (S)
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Label: Pure
Steel Records
Album Titel: Damnation
Spielzeit: 53:36
VÖ:
16.08.2019
Nach dem 2011 erschienenen Debütalbum "Local Heroes" war es lange
ruhig um die Schweden, die unter dem Namen Fretless seither ihren
klassischen Heavy Metal verbreiten. Nun, acht Jahre später, melden
sich die Jungs mit 13 brandneuen Songs und ihrer aktuellen Scheibe
"Damnation" zurück.
Nachdem im Intro von einer Computerstimme
die Band kurz angekündigt wird ("are you ready for some heavy
metal?"), wird man mit "Burn" sofort von einer Wand an Riffs,
Hammond-Klängen und einem hymnischen Refrain zurück in die 70er
Jahre versetzt. Dieser Song soll jedoch nicht die Richtung angeben,
in die das Album gehen soll.
Zwar stehen groovige Riffs,
melodische Refrains, teilweise recht eingängige Melodien (allen
voran der Refrain von "Let's Get High") sowie virtuos geschredderte
Soli im Vordergrund, jedoch sind die meisten Titel eher einfach
gestrickt. Am Anfang eines jeden Songs wird meist ein Riff
vorgestellt, welches dann den ganzen Titel über kaum variiert und
während der Strophen und teilweise sogar während des Refrains zu
hören ist. Beispielsweise "Sweet Cherie" besteht sozusagen nur aus 4
Takten, die sich ständig wiederholen. Dies macht die Songs zwar
unglaublich eingängig, jedoch auf Dauer auch einfach langweilig.
Was neben dem Opener "Burn" ansonsten noch heraussticht, ist zum
einen der ruhigere Blues-Track "Black Moon", wo mit cleanen
Gitarrenklängen und auch viel mit Dissonanzen experimentiert wird,
sowie "This Is My Home", der durch ein unglaublich cooles Riff
glänzt und während der Strophen klingt, als könnte er genauso von
Alice Cooper geschrieben worden sein.
Dass die Herren
Fretless ihr Handwerk verstehen, dürfte einem jeden schon nach den
ersten Minuten des Albums klar sein, jeder Song und jedes Riff lädt
zum Headbangen ein. Man spielt auf musikalisch recht hohem Niveau,
jedoch fehlt der Truppe ein Alleinstellungsmerkmal, beziehungsweise
der Wiedererkennungswert. Dies könnte auch der Tatsache geschuldet
sein, dass bei 7 von 12 Songs Gastmusiker mit am Werk waren, sodass
die Band ihren eigenen Stil gar nicht wirklich ausleben kann.
Der Sound lässt keine Wünsche offen, es ist jedes Instrument
jederzeit klar zu hören, die Vocals (teilweise auch die hervorragend
mehrstimmig eingesungenen Chöre wie im Refrain von "Freedom") sind
deutlich zu verstehen und auch wenn mit orchestralen Klängen oder
Keyboardsounds experimentiert wird, klingt es keineswegs überladen.
Fazit:
"Damnation" glänzt durch coole Riffs, hymnische
Refrains und virtuose Soli, jedoch wirken die Songs in sich leider
einfallslos und absolut nicht abwechslungsreich. Fretless liefern
hier soliden Hard Rock / Heavy Metal-Stampf ab, aber große
Überraschungen darf man auf dieser Scheibe leider nicht erwarten.
Punkte: 6/10
Anspieltipp: Burn, Black Moon, This Is My
Home
01. Unholy War
02. Burn
03. Let's Get High
04. Higher
Ground
05. Black Widow
06. Black Moon
07. Spread Your Wings
08. Damnation
09. No More
10. Sweet Cherie
11. This Is My
Home
12. Spellbound
13. Freedom
Patte Carlsson - Vocals, Guitars
Linus Andersson - Guitars,
Backing Vocals
Lasse Strand - Bass, Backing Vocals
Ludwig
Tornemalen - Drums, Backing Vocals
Guest Musician:
Dennis Forsberg - Bass (Let's Get High, Spellbound)
Mattias
Bergstedt - Drums (Black Moon, Feedom, This Is My Home, Sweet
Cherie)
Per-Erik Eliasson - Hammond Organ (Burn)
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp