October Tide - In Splendor Below

Band: October Tide (SWE)
Genre: Melodic Doom / Death Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: In Splendor Below
Spielzeit: 43:50
VÖ: 17.05.2019

October Tide - In Splendor Below

Mit ihrer sechsten Studio-Scheibe "In Splendor Below" können die Herren von October Tide, die sich einst aus Katatonia heraus geformt haben, nun auf über 20 Jahre Bandgeschichte zurückblicken und dürfen somit ohne schlechtes Gewissen zu den alten Hasen in ihrem Handwerk gezählt werden.

Von der ersten Minute an bietet das neueste Werk der Schweden ein Gewitter an groovigen Drums, schnellen Riffs und Högborns Gesang, den er mal keifend, mal tiefer brummelnd oder krächzend abwechslungsreich präsentiert. Ebenso abwechslungsreich wie der Gesang zeigen sich auch die Takt- und Tempoarten - wo eben noch aggressive Riffs klingen, folgen kurz darauf schon wieder gefühlvolle, langsame Gitarrensoli, jedoch stets in Begleitung von Dissonanzen und Spannungsakkorden.

Und damit sind wir nun auch beim großen Manko des Albums angekommen: Es gibt ja "böse" klingende Intervalle und Akkordfolgen, die, wenn man sie an richtiger Stelle anwendet, eine authentische Atmosphäre entstehen lassen. October Tide verwendet diese hier jedoch so inflationär, dass versucht wird, jeden Akkordwechsel "böse" klingen zu lassen, was auf Dauer nicht nur langweilig, sondern auch unangenehm anstrengend wird, anzuhören, vor allem, da einige Akkorde nicht nur gewollt schräg, sondern einfach nur falsch klingen, wie beispielsweise an der einen oder anderen Stelle in "We Died In October" oder "Our Famine" deutlich zu hören ist.

Dass die Jungs es eigentlich drauf haben, zeigen zahlreiche gute Melodien (wie im eher ruhigeren Track "Stars Starve Me"), dem extrem coolen Riff, beispielsweise von "Guide My Pulse" oder dem abwechslungsreichen, von zahlreichen Dynamik- Tempo und Taktwechseln aufgewühlt klingenden, emotionalen "Seconds", das lediglich durch ein kleines Intermezzo von extrem dissonanten Gitarren unterbrochen wird, worüber man allerdings hinwegsehen kann.

Fazit:
October Tide liefern mit "In Splendor Below" ein solides Album mit recht starken Ansätzen, großen Melodien und groovigen Riffs ab. Allerdings wird durch den übertriebenen Einsatz von (teilweise einfach falsch klingenden) Dissonanzen stetig eine Spannung aufgebaut, die so gut wie nie aufgelöst wird und das Album anstrengend macht anzuhören. Daher kommt die Scheibe über einen guten Durchschnitt leider nicht hinaus.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Stars Starve Me, Guide My Pulse, Seconds

Tracklist

01. I, The Polluter
02. We Died In October
03. Ögoblick Av Nåd
04. Stars Starve Me
05. Our Famine
06. Guide My Pulse
07. Seconds
08. Envy Of The Moon

Lineup

Alexander Högborn - Vocals
Frederik "North" Norrman - Guitars
Emil Alstermark - Guitars
Mattias "Kryptan" Norrman - Bass
Robin Bergh - Drums

Informationen