Istapp - The Insidious Star

Band: Istapp (S)
Genre: Black Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: The Insidious Star
Spielzeit: 35:30
VÖ: 26.04.2019

Istapp - The Insidious Star

Nach vier Jahren des eisigen Wartens sind die Jungs von Istapp mit neuem Material zurückgekehrt. Ob sich das Warten gelohnt hat, wollen wir nun herausfinden.

Mit dem neuen Album "The Insidious Star" gehen entscheidende Neuheiten einher. Erstmals gibt es nicht nur schwedische Texte und Gesang, es wird auch auf Englisch musiziert. Wer sich die LP zulegt, kommt sogar noch in den Genuss deutscher Vocals, da es dort noch den Bonustrack "Maifrost" geben wird, den textlich und gesanglich Alboin von Eїs beigesteuert hat.

Aber das war noch nicht die einzige Neuheit bei Istapp. Isar, der 2015 noch die Lead Vocals inne hatte, wurde von Tizheruk abgelöst. Ob und inwieweit das jetzt einen Einfluss auf das Ergebnis hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich kann nur für mich sagen, dass mir diese Änderung vorher nicht aufgefallen war, also für mich auch keine negativen Auswirkungen hatte. Die generelle Ausrichtung der Band ist sowieso gleich geblieben und auch der kalte, schwarze Musikstil ist ein unverkennbares Markenzeichen der Band.

Wer mit der Band schon vertraut ist, weiß sehr genau, was ihn/sie erwartet und ist wohl auch etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich natürlich höchsterfreut, neue Songs von den Jungs vorliegen zu haben, die auch alles echte Knüller geworden sind und einfach reinhauen, auf der anderen Seite aber gibt es außer den englischen Texten kaum bis gar keine Aha-Effekte, sodass es quasi "ein weiteres Album der Band" ist. Vor dem Hintergrund, dass die letzte Scheibe ebenfalls von mir reviewed wurde und volle 10 Punkte bekam, ist mit dem jetzigen Tonträger ein Nachfolger am Start, der zwar alles richtig macht, aber die Innovationen vermissen lässt.

Bekannt und geschätzt sind daher die wesentlichen Merkmale wie Klargesang (auch mehrstimmig) neben den sonst immer giftigkeifenden Lead Vocals, z.B. im Opener "Eternal Winter" und im vorab veröffentlichten "Natten Då Gud Blundade (1888)", Blastbeats und schöne Soli in jedem Track, ausreichend viele Tempowechsel und Melodien, die alt und doch frisch klingen. Vielleicht liegt es ja am kalten Thema der Band. Nur Black Metal Kombos, die knüppeln können, gibt es eben auch zu Hauf und sich hier an die Spitze zu kämpfen, kann hart sein.

Als Anspieltipps habe ich Titel gewählt, die mir besonders gut im Gedächtnis geblieben sind, sie haben einen schönen Aufbau, mit Hall versehenen Gesang und einen eingängigen Refrain. Über die Produktion müssen wir eigentlich nicht sprechen, die ist so sauber wie frisch gefallener Schnee.

Fazit:
Die Erweiterung der Lyrics auf andere Sprachen als nur Schwedisch hat in meinen Augen sehr gut getan und sicher die Ohren so manches Fans geöffnet, die bisher einen Bogen um nicht-englischsprachige Bands gemacht haben. Qualitativ haben wir es hier mit erstklassigem Melodic Black Metal zu tun, doch die etwas einseitge Darbietung (im Zusammenhang mit dem Album von 2015) lässt eine volle Punktzahl dieses Mal leider nicht zu. Trotzdem alle Achtung für dieses geile Album.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Snowball Earth, Natten Då Gud Blundade (1888) , The Insidious Star

Tracklist

01. Eternal Winter
02. Dit Solen Aldrig Når
03. Natten Då Gud Blundade (1888)
04. Snowball Earth
05. Muspelheim
06. The Alliance Of Cold
07. The Insidious Star
08. Vita Döden
09. Orrekulle
10. Maifrost (feat. Alboin von Eїs)(LP Bonus)

Lineup

Tizheruk - Vocals, Guitars
Morg - Guitars
Gangleri - Bass, Clean Vocals
Fjalar - Drums

Informationen