Undertow - Reap The Storm
Band: Undertow (D)
Genre: Modern Thrash / Groove Metal
Label:
El Puerto Records / Soulfood
Album Titel: Reap The Storm
Spielzeit: 52:15
VÖ: 21.09.2018
Bereits seit 25 Jahren stehen die Ellwanger Undertow für
energiegeladenen, aggressiven Metal, gepaart mit eingängigen, teils
melancholischen Melodien. Fünf Jahre sind vergangen, seit sie ihre
letzte Scheibe veröffentlicht haben, doch nun, nach dieser
Wartezeit, melden sich die Jungs mit "Reap The Storm" sowie einem
neuen Bassisten, Andreas Hund, zurück und zeigen sich frischer und
energiegeladener denn je.
Nachdem man von einem düsteren,
akustisch gehaltenen Intro begrüßt wurde, geht es auch sofort damit
los, was die Herren Undertow am besten können: Fette Riffs, die
kompromisslos auch den müdesten Nacken zum Headbangen einladen. Doch
schon beim ersten Song "Zero Type X" hört der langjährige Anhänger
dieser Gruppe das erste Novum: längere Gitarrensoli, die (virtuos
wie gewohnt) teils sogar zweistimmig zum Besten gegeben werden. Dies
zieht sich durch das gesamte Album. Undertow experimentieren hier
außerdem mit einigen neuen Sounds und Rhythmen, sodass
beispielsweise beim Zwischenteil des Titletracks sogar der eine oder
andere Freund des Metalcores hellhörig werden dürfte.
Direkt
nach dem Titletrack folgt mit der über sieben Minuten langen Ballade
"Empire" schon das nächste Highlight dieser Scheibe. Ein Song, der
emotionaler kaum sein könnte. Baschin demonstriert hier
eindrucksvoll, wie facettenreich sein Gesang sein kann. Ebenso zeigt
der Track, wie gekonnt Undertow ihre Arrangements schreiben: Der
Song baut sich von Anfang an auf, wird immer fetter, bis er im
finalen Gitarrensolo seinen Höhepunkt findet. An sich sind auf "Reap
The Storm" die ruhigeren Klänge mit "Empire", "Crown of Scars"
(welches sich gegen Ende als Herzschmerz-Midtempo-Ballade mit an
Grunge erinnernden Elementen entpuppt) oder "11 Hours" recht häufig
vertreten.
Musikalisch gibt es auf "Reap The Storm" absolut
nichts auszusetzen - egal ob Gesang, Saitenfraktion oder der Herr an
der Schießbude - alle wissen ihr Spiel dem Gefühl, das der Song
ausdrücken soll, anzupassen. Egal ob bei den eben beschriebenen
Balladen, dem melodiösen Midtempo-Stampf "I Turn To You" oder dem
thrashigen Rausschmeißer "Dunning Krueger".
Den einzigen
Mecker gibt es beim Sound, der vor allem im tieferen Tonspektrum
meist etwas übersteuert klingt, was eigentlich bei einem Fachmann
wie Achim Köhler am Mischpult nicht sein dürfte.
Fazit:
Undertow präsentieren auf "Reap The Storm" vielseitigsten Metal vom
feinsten. Die vier Ellwanger glänzen vor allem durch große
emotionale Melodien sowie treibende Riffs, die mit teils klassischen
Heavy Metal-Elementen sowie immer öfter auch modernen Rhythmen
ummantelt werden. Wieder einmal zeigen Undertow deutlich, dass sie
auch nach 25 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehören!
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Reap The Storm, Empire, Dunning
Krueger
01. Floating
02. Zero Type X
03. Reap The Storm
04.
Empire
05. Thieves & Liars
06. Crown Of Scars
07. 11 Hours
08. Trails For TheBlind
09. Burdened
10. I Turn To You
11.
Dunning Krueger
Joachim Baschin - Vocals, Guitars
Markus Brand - Guitars
Andreas Hund - Bass
Oliver Rieger - Drums
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Autor: Sepp