Axe Steeler - On The Run

Band: Axe Steeler (CO)
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: On The Run
Spielzeit: 36:10
VÖ: 07.09.2018

Axe Steeler - On The Run

"Einen individuellen Stil prägen und trotzdem der Essenz des Heavy Metal treu zu bleiben ist das Ziel der Band." So sagt es eine Zeile aus der Band-Info der kolumbianischen Truppe Axe Steeler, deren erstes vollwertiges Album (nach einer 3-Track-EP von 2016) nun erhältlich ist. Ob dieses Ziel erreicht wurde, liegt wohl in der Hand der Zuhörer. Meiner Ansicht nach nicht wirklich, was aber nicht bedeutet, dass die Scheibe schlecht ist.

Der Sound der Band klingt eng angelehnt an ähnlich gelagerte Truppen der Marke Enforcer, Steelwing oder Evil Invaders. Letztgenannte Speed Metal-Truppe kam mir immer wieder in den Sinn, wenn die Vocals der schnelleren Titel in besonders spitz geschriene Höhen getrieben wurden.

Der Klang des Albums ist absolut auf die Retro-80er-Schiene gemünzt, hat aber dennoch genug Wumms, um Spaß zu machen. Es gibt massig traditionelle Metalriffs, die zuweilen auch eine klare NWOBHM-Atmosphäre versprühen und auch an gekonnten Soli fehlt es nicht. Stellenweise erinnert mich das Ganze gar an alte High Tension oder Veto, allerdings nicht ganz so gelungen, wie die Originale.

Hervorheben kann man das nach vorn preschende "Hellrider" mit seinem mehrstimmigen und simplen Mitgröhl-Refrain, das balladesk einsteigende und dann flotter werdende Instrumental "Beyond the Stars" und das rockig treibende "Over The top", das mich auch zeitweise angenehm an Maiden erinnerte.

Auf der Gegenseite fehlt es oft an memorablen Momenten, hier und da sitzt der Gesang nicht sauber genug und auch die Klampfe erzeugt selten, aber merklich die eine oder andere Disharmonie. Mancher kann dies als "authentisch" auslegen, aber viele andere werden sich sicher daran stören. Ich persönlich mag diese ganzen Bands, die an alte Zeiten erinnern wollen, recht gern, auch wenn Axe Steeler hier nicht zur Speerspitze gehören.

Fazit:
Wer etwas mit den erwähnten Bands anfangen kann, findet hier einen netten Genrevertreter, der allerdings nicht wirklich mit einem Killer-Song aufwarten kann. Mit knapp 36 Minuten ist das Werk auch arg kurz geraten und der Retrosound mag nicht allen zusagen. Ich empfand den Silberling als recht passabel, aber es gab dieses Jahr ganz klar ähnlich gelagerte Werke mit wesentlich größeren Stärken.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Hellrider, Over the Top

Tracklist

01. Back To The Stage
02. Hellrider
03. Axe Of Steel
04. Beyond The Stars
05. On The Run
06. Storm
07. Over The Top
08. Battlefield

Lineup

Javier Alonso Nuñez Padilla - Vocals
Nehider Harvey Cabrera Londoño - Guitars
Camilo Torres Saldarriaga - Guitars
Luis Fernando Rodriguez Bernal - Bass
Jorge Quintana Giraldo - Drums

Informationen