Decline Of The I - Escape
Band: Decline Of The I (F)
Genre: Post-Black Metal
Label:
Agonia Records
Album Titel: Escape
Spielzeit: 53:07
VÖ:
27.07.2018
"Escape" - So soll sie also heißen, die neue und bereits dritte
Scheibe des französischen Post-Black Metal Projekts Decline Of The
I. Dieses Album stellt nun den dritten Teil der Trilogie dar, die
auf den Forschungen des französischen Neurobiologen Henri Laborit
beruht, der hauptsächlich das Verhalten von Ratten erforscht hat,
wenn diese mit Aggression konfrontiert werden.
Schon die
ersten Sekunden des Openers "Disruption" vermitteln die Verrücktheit
des Wissenschaftlers, von dem "Escape" handelt. Nachdem man von
langsamen, absolut dissonanten Akkorden begrüßt wurde, folgt ein
konfuster Sprechpart, hin und wieder durch Gelächter unterbrochen,
welcher an einen Horrorfilm erinnert. Danach setzt dann ein
grooviger Rhythmus ein, welcher jedoch ständig von irgendwelchen
Breaks unterbrochen wird. Und genau das ist das Problem mit "Escape"
- es wird immer und immer wieder eine düstere Atmosphäre erschaffen,
die dann nur sehr schwer aufrechterhalten werden kann. Die Songs
kommen nicht so richtig in Fahrt, was das Album an sich eher so vor
sich hindümpeln lässt.
Decline Of The I experimentieren an
vielen Stellen auch mit verschiedensten Soundelementen, wie
beispielsweise Chören ("Enslaved by Existance"), übersteuerten
gesprochenen Passagen, die mit konfusen, dissonanten Klängen ummalt
werden (was an sich ja nicht schlecht ist, allerdings irgendwann
einfach nur nervt, da es einfach zu oft verwendet wurde) oder
elektronischen, programmierten Drums ("Negentropy"), die klingen,
als hätte sie ein Kleinind auf dem Spielzeugkeyboard eingespielt.
Allerdings muss man anerkennen, dass auf "Escape" auch einige
gute Ansätze zu finden sind. So sticht vor allem der letzte Song,
"Je Pense Donc Je Suis" (der Titeltrack, wenn mich meine
Französischkenntnisse nicht völlig im Stich lassen) besonders
heraus, da hier mehr auf Bewährtes gesetzt wurde, der Song
einigermaßen grooved und die düstere Atmosphäre einigermaßen
aufrechterhalten werden kann.
Allgemein gilt es auch noch
anzumerken, dass das Album genreuntypisch recht passabel produziert
wurde; Die Gitarren sind klar zu hören, es ist nichts ungewollt
übersteuert, der Gesang ist präsent, jedoch nicht herausstechend -
man kann sich also (bis auf die lausigen programmierten Drums) nicht
beschweren.
Das allerbeste an "Escape" ist dann tatsächlich
das Outro, welches an "Je Pense Donc Je Suis" angehängt wurde, wo
sanfte Chorgesänge das Gefühl vermitteln, dass man gerade nach einer
harten Schlacht feststellt, dass man doch noch am Leben ist - und
dieses Album anzuhören erinnert an manchen Stellen leider wirklich
an eine solche Schlacht.
Fazit:
"Escape" ist ein Album,
welches ordentlich produziert wurde und einige gute Ansätze hat, die
jedoch nicht wirklich befriedigend umgesetzt werden konnten. Es
wurde mit allen Mitteln versucht, eine düstere, verrückte Atmosphäre
zu schaffen, die Decline Of The I allerdings nur schwer bis
überhaupt nicht aufrechterhalten können.
Punkte: 4/10
Anspieltipp: keine
01. Disruption
02. Enslaved By Existance
03. Organless Body
04. Hurlements En Faveur De FKM
05. Negentropy (Fertility
Sovereign)
06. Je Pense Donc Je Fuis
G. - Vocals
A.K. - Vocals, Guitars, Keys, Programming
N. -
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp