Kissin' Dynamite - Ecstasy

Band: Kissin' Dynamite (D)
Genre: Modern Hard Rock
Label: Sony Music
Album Titel: Ecstasy
Spielzeit: 55:12
VÖ: 06.07.2018

Kissin' Dynamite - Ecstasy

"Ecstasy" soll sie nun heißen - die neueste und nun schon sechste Scheibe der Vorzeigerocker aus dem schwäbischen Tübingen. Da ich schon Fan seit der ersten Stunde bin und mein oberschwäbisches Herz fast einen Sprung gemacht hat, als ich gelesen habe, dass das neue Album wieder mehr nach "Steel Of Swabia" klingen soll, waren meine Erwartungen also dementsprechend hoch geschraubt.

Und wie könnte es anders sein - beim ersten Hören wurde ich dementsprechend enttäuscht. Das Album beginnt mit poppigen Gute-Laune-Akustik-Gitarren, Strophen, die nur von Bass und Drums begleitet werden und übertrieben kitschig wirkenden Refrains. Und dann kommen die fünf Jungs bei "You Are Not Alone" dann sogar mit Tote-Hosen-artigen "ohoho"-Gesängen daher!

Aber zum Glück war das nur der allererste Eindruck. Wenn man sich erst mal darauf eingelassen hat, dass Kissin' Dynamite in den ersten Tracks anders klingen, als man es bisher von ihnen gewohnt ist, darf man feststellen, dass auch diese Songs eigentlich echt stark sind, absolut zum Headbangen einladen und einen direkt in Partylaune versetzen. Die Texte sind in gewohnter Manier eher subtil, dafür jedoch unglaublich eingängig und können schon beim zweiten Anhören lauthals mitgegröhlt werden.

Insgesamt bewegen sich Kissin' Dynamite auf "Ecstasy" deutlich mehr in den Gefilden des Hard Rock. So klingt beispielsweise "Somebody's Gonna Do It", als käme es aus der Feder von Bon Jovi - mit einem echt groovigen Riff. Groovig ist übrigens auf diesem Album auch der Bass, der deutlich hörbar bluesiger angehauchte Lines von sich gibt als auf den Vorgängerscheiben.

Hat man sich nun durch die erste Hälfte des Albums durch gehört, darf dann auch der Verehrer der Vorgängeralben erleichtert aufatmen, da bei "Placebo" und vor allem "Breaking The Silence" sowie den nachfolgenden Tracks, nun wieder die fetten Riffs, die schnellen Soli, die ballernden Drums und die hymnischen (nicht poppigen) Refrains im Vordergrund stehen.

Natürlich darf auf einem solchen Album dann auch die obligatorische Ballade nicht fehlen, und auf Ecstasy sind sogar zwei vorhanden. Wem also die eher durchschnittliche Schnulze "Still Around" zu lasch ist, der wird sich umso mehr über die epische Power-Ballade "Heart Of Stone" freuen. Lediglich bei "Wild Wind" kommt dann wieder der eher poppige Touch durch, begleitet von einem Gitarrenriff, das klingt, als würde Slash von Guns 'n' Roses "Sweet Child O' Mine" rückwärts trällern.

Fazit:
"Ecstasy" ist ein weiteres bockstarkes Album, das zwar etwas ruhiger daherkommt als sein Vorgänger, jedoch noch viel eingängiger ist, als alles bisher Gehörte. Kissin' Dynamite bieten hier einen Ohrwurm nach dem anderen auf einer wie gewohnt fett produzierten Scheibe. Lediglich die doch teilweise recht poppigen Einflüsse könnten auf den einen oder anderen eingefleischten Hardrocker etwas abschreckend wirken.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Somebody's Gotta Do It, Breaking The Silence, Heart Of Stone

Tracklist

01. I've Got The Fire
02. You're Not Alone
03. Somebody's Gotta Do It
04. Ecstasy
05. Still Around
06. Superhuman
07. Placebo
08. Breaking The Silence
09. Waging War
10. One More Time
11. Heart Of Stone
12. Wild Wind
13. No Time To Wonder

Lineup

Johannes (Hannes) Braun - Vocals
Andre Braun - Guitars
Jim Müller - Guitars
Steffen Haile - Bass
Andi Schnitzer - Drums

Informationen