The Heretic Order - Evil Rising
Band: The Heretic Order (GB)
Genre: Classic / Occult Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Evil Rising
Spielzeit: 54:58
VÖ: 22.06.2018
Dem zweiten Album der britischen Occult Metaller The Heretic
Order hört man, auch ohne die Info gelesen zu haben, direkt die
Liebe zu ihren Landsmännern Black Sabbath an. Nicht zuletzt wegen
der immer wieder zu hörenden Nähe zu diese Band, würde ich der
Genrebezeichnung auch Doom hinzufügen. Auch gibt es leicht
progressive Einsprengsel, z.B. nach dem Break in "Unholy War", was
allerdings nicht ausreicht, um auch das noch ins Genre zu packen.
Muss ja auch nicht sein.
Das neue Album nennt sich "Evil
Rising" und schon das Cover lässt die occulte Ausrichtung erahnen.
Verarbeitet werden auf dem Album natürlich entsprechende Themen wie
Prophezeiungen und Tod, aber auch historische Begebenheiten, wie
z.B. die vom rumänischen Prinzen Vlad III. in "The Scourge Of God".
Dieser Song erinnert dabei sehr stark an Black Sabbath, welche ihn
auch nicht hätten besser machen können.
Gestartet wird auch
dem Thema entsprechend mit der düsteren, "unheilvollen" "Prelude",
welche den Titeltrack einleitet. "Evil Rising" kommt dann direkt mit
einem doomigen Riff um die Ecke, ehe die Leads einsetzen. Ich will
hier die Rhythmusfraktion nicht hinten anstellen, aber die Leads
bestimmen, bis auf wenige Ausnahmen, das ganze Album. Das Riffing
der Rhythmusabteilung setzt ohne Frage Akzente und kommt auch nicht
zu kurz, aber bestimmt werden die Nummern halt von den Leads, welche
immer sehr filigran dargeboten werden. Drums und Bass treiben die
Songs ordentlich an bzw. erzeugen richtig schön Druck, was in
Verbindung mit der düsteren Stimmung und den bereits erwähnten Leads
richtig gut harmoniert. In "Omens" ist der Bass gar ein den Song
bestimmendes Element, dort pumpt er richtiggehend die Nummer auf.
Die Keys hingegen sind auf dem Album nicht sehr präsent, sondern
meistens eher songdienliches Beiwerk.
Gesanglich ist das
Ganze schwierig zu beschreiben. Die Vocals von Lord Ragnar sind rau,
dunkel und manchmal leicht gurgelnd. Manchmal klingen sie auch etwas
gequält, was aber nicht wirklich als negativ zu werten ist. Mehr
oder weniger klar kommen die Vocals nur äußerst selten aus den
Lautsprechern. Auch erinnert der Gesang des Lords hin und wieder von
der Art her an den Stil Ozzys. Für alle, die diese Band noch nicht
kennen, ist das erstmal etwas gewöhnungsbedürftig. Man freundet sich
aber schnell damit an.
Was besonders zu gefallen weiß, sind
eingängige Refrains, welche immer wieder auftauchen. Sehr schön zu
hören in "Evil Rising", "Unholy War" oder auch "Omens". Auch sind
die Songs sehr abwechslungsreich gestaltet. Feine Soli und Breaks
lockern das Ganze immer wieder auf und Tempowechsel gibt es auch zu
Hauf. In "The Mask" erinnert eine Passage in der Mitte des Songs gar
an die ruhigen Momente Iced Earths.
Von
produktionstechnischer Seite gibt es nichts auszusetzen, alles kommt
erdig, fett und dem Thema entsprechend dunkel aus der Anlage. Auch
überlagern sich die Instrumente nicht, sondern lassen sich genügend
Raum, so dass jedes seine Akzente setzen kann.
Fazit:
Mit
"Evil Rising" ist The Heretic Order ein wirklich starkes Album
gelungen. Mit Liebe zum Detail ausgearbeitete Songs, welche mit viel
Abwechslung aufwarten und die alle einen eigenen Fußabdruck auf der
Scheibe hinterlassen, sind auf diesem Album vertreten. Hier klingt
kein Song wie der andere und dennoch kommt das Album sehr homogen
daher und klingt wie aus einem Guss. Ein paar mehr so eingängige
Refrains wie in den oben erwähnten Nummern hätten am Ende gar noch
einen halben Punkt mehr gebracht. Wer Black Sabbath, Mercyful Fate
und Co. mag, dürfte mit diesem Album nichts falsch machen und für
diejenigen, die gern über den Tellerrand hinausschauen, sollte "Evil
Rising" eine Bereicherung ihrer Sammlung sein.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: Evil Rising, Unholy War, The Scourge Of God
01. Prelude
02. Evil Rising
03. Unholy War
04. Hate Is
Born
05. Omens
06. Mortification Of Flesh
07. Under The
Cross Of Pain
08. Straight Down (To Hell)
09. The Mask
10.
The Forest Of The Impaled
11. The Scourge Of God
12. Visons
Lord Ragnar - Vocals, Guitars, Keys
Count LaVey - Guitars
Rotted Skull - Bass
Doctor Pain - Drums
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Autor: Thomas