69 Chambers - Machine
Band: 69 Chambers (CH)
Genre: Alternative Rock / Metal
Label:
Massacre Records
Album Titel: Machine
Spielzeit: 51:04
VÖ:
25.05.2018
Vorwiegend düster kommt das dritte Album der Schweizer Band um
Sängerin Nina Vetterli-Treml und ihres Gatten Tommy Vetterli -
einigen noch als Klampfer der Kultband Coroner bekannt - nach fast
drei Jahren Abstinenz im Bandcamp ums Eck gerockt.
Dabei
erinnert alles irgendwie stark an die Band Life Of Agony. Gerade
auch die sich teils der Riffs aus dem Hardcore-Lager bedienende
Gitarrenarbeit, die sich mit der Trägheit und Melancholie so mancher
Arrangements der seligen Soundgarden selbst auffrischt.
Über
all der Düsternis schwebt dann, im sich öffnenden Refrain, die
weibliche Stimme, die eher an Lisa Dalbello (wer die Band Dalbello
nicht kennt, Tipp: mal auf youtube suchen) in ihrer Dramatik und
Melodik erinnert, als an die üblichen Metal-Träller-Elsen, die
opernhaft ihre Kopfstimmen bemühen und ohne Ausdruck sind.
Die Chambers können aber auch flotte, ja sogar teils sehr flotte
Songs aufs Tablett zimmern und rocken dann sehr straight und doch
abwechslungsreich, was das Variieren des Tempos angeht. Überhaupt
ist Abwechslung in den Arrangements sehr angesagt, um Spannungsbögen
aufzubauen und nicht nur stumpf die im Alternative Rock/Metal so
beliebten 3 Akkorde zu bemühen.
Überhaupt ist mir der
Begriff ''Alternative'' für die Band zu limitierend, denn hier
springen einem schon die Riffs der fetten Art ins Gehör.
Queensrÿches ''Empire'' Album ist ja auch kein Alternative Album.
Ok, der Vergleich dient nur der Veranschaulichung und die Alben sind
nicht vergleichbar… nur von der Art her, wie intelligent Songs
gefühlstechnisch transportiert werden können, ohne kitschig zu
wirken.
Die Band wirkt trotz manch eruptiver Ausbrüche der
Riffs doch auch im nächsten Moment sehr emotional und fragil in
ihren weitläufigen Songkonstrukten.
Fazit:
Ok, für
manche mag das Dargebotene unter dem Banner ''Alternativ'' Sinn
machen, für mich ist es einfach ein sehr spannendes und intelligent
gemachtes Rock/Metal Album. Wessen Horizont nicht bei Sabaton und
Konsorten endet, sollte sich mal dieses Album zu Gemüte führen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Deceleration, Happiness,
Serpent Of Hypocrisy
01. Deceleration
02. F.Y.L.
03. Machine
04. Little Bird
Of Death
05. Who Am I
06. Happiness
07. Métamorphose
08.
Loaded Gun
09. Chemical Poetry
10. Quantum Wave
11. Serpent
Of Hypocrisy
Nina Vetterli-Treml - Vocals, Bass
Tommy Vetterli - Guitars
Diego Rapacchietti - Drums
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Autor: Steiff