Evil-Lyn - Disciple Of Steel
Band: Evil-Lÿn (FIN)
Genre: Heavy Metal
Label: No Remorse
Records
Album Titel: Disciple Of Steel
Spielzeit: 40:28
VÖ:
25.05.2018
Vielleicht erinnern sich einige noch an He-Man And The Masters Of
The Universe. In dieser Serie gab es in Skeletors Armee die böse
Zauberin Evil-Lyn. Genau diesen Namen haben die finnischen
Schwermetaller für ihre Band ausgewählt. Dies hat mich als alten Fan
dieser Comicreihe natürlich neugierig auf die Mucke gemacht.
No
Remorse Records veröffentlicht das Debüt "Disciple Of Steel" Ende
Mai 2018. Nach kurzem antesten der Scheibe wollte ich die Finnen
genauer unter die Lupe nehmen.
Sirenen, begleitet von
atmosphärischen Sounds, heulen auf und leiten den Opener "Survive
The Night" stimmungsvoll ein. Klassisches Gitarrenriffing erschallt
in den Boxen und wird akzentuiert von der Schießbude begleitet.
Sänger Lasse Heinonen erfrischt mit einer tieferen, melodisch-rauen
Kehle, welche häufig dezent im Hintergrund hinzugemischte Screams
aufweist. Ob diese Schreie von ihm selbst, oder von seinen Mannen
eingesungen wurden, kann ich leider nicht beurteilen. Fakt ist aber,
dass diese Beigabe die Stimmung aufwertet. An einigen Punkten kommen
epische Gefühle auch nicht zu kurz. Besonders dann, wenn Lasse noch
einen Zacken mehr Gefühl in seine klar gesungenen Vocals packt, wie
es z.B. beim Titelstück "Disciple Of Steel" der Fall ist.
Sehr gelungen dargebracht sind auch die Soli und zweistimmigen
Arrangements von der Axtfraktion, welche nicht selten in den Breaks
genutzt werden, wenn das Tempo auch gedrosselt oder groovender
erscheint. Die Kombinationen aus Basslauf, Riffing und Klampfenduett
sowie einem schön galoppierendem Schlagzeug erinnern mich häufig an
den Stil von alten Maiden oder den Senkrechtstartern von Night
Demon.
Selbst in den "ruhigeren" Songs kommt zu keiner Sekunde
Langeweile oder gefühlte Belanglosigkeit auf, da eine der vielen
Stärken der Finnen auch im Mid-Tempo-Sektor zu finden ist. Hier kann
ich als Beispiel "Iron On Iron" nur wärmstens empfehlen. Gänsehaut
pur! Auch der zu Beginn balladesk gezockte Titel "Shadow Soldier"
verzaubert mich von Anfang bis Ende.
Fazit:
Das Debüt
überzeugt mit 40 Minuten lupenreinem traditionellen Heavy Metal ohne
synthetischen Kitsch und künstlichen Bombast. Erneut beweist eine
skandinavische Truppe, wo der schwermetallische Hammer hängt. Was
viele alte Veteranen aus der Szene nicht oder nur kaum mehr
hinbekommen, schaffen Evil-Lÿn problemlos auf ihrem Erstlingswerk.
Den Albumtitel hätte man treffender nicht wählen können, denn
"die Schüler des Stahles" haben viele ihre alten Meister von heute
bereits jetzt schon um Längen übertroffen. Die Finnen gehören
definitiv mit zur neuen Speerspitze der "neuen Welle" des
traditionellen Schwermetalles.
All Killers, No Fillers!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. Survive The Night
02. Hellfire
03. Last King Of Thunder
04. Disciple Of Steel
05. Tengel
06. Iron On Iron
07.
Shadow Soldier
08. Valley Of The Dead Witch
Lasse Heinonen - Vocals
Anssi Salonen - Guitars
Lassi
Tiainen - Guitars
Jarkko Tasala - Bass
Timo Hanhijoki -
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Blacky