Kardinal Sin - Victorious

Band: Kardinal Sin (S)
Genre: Melodic Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Victorious
Spielzeit: 56:15
VÖ: 27.04.2018

Kardinal Sin - Victorious

Ich habe noch keine Ahnung, wie die Anzeigenkampagne für dieses Debütalbum der 2014 aus der Band Rough Diamond hervorgegangenen Band Kardinal Sin aussehen wird, will jedoch schon mal alle vorwarnen, die evtl. darauf schließen könnten, ein düsteres Metalalbum serviert zu bekommen. So steht es zu mindestens im Infotext.

Denn dies ist, nach meinem Gehör gehend, nicht der Fall. Vielmehr erreicht mein Ohr eine Mischung aus Sonata Artica, Stratovarious, Sabaton, viel Hammerfall und Gloryhammer. ...und das ist nun nicht grad die Speerspitze der Finsternis. Somit gibt es gut gespielten, melodischen Metal mit viel Keyboardgeklimper drum herum. Die Gitarren riffen sich nicht allzu hart durch die Songs, wobei "Mastermind" laut Info der härteste Song sein soll. Dieser erinnert am Anfang stark an Savatage in der "Streets"-Phase. Hört mal die Gitarren bei den einzelnen Übergängen, da kommen schon ziemliche Ähnlichkeiten zum Vorschein.

Bei "Victorious" geht es direkt in Richtung Musical, was im Refrain sehr kitschig wird. Und in diesem Stile geht es weiter. Mal gibt es etwas flottere Double-Bass zu hören, wie in "Revenge Of The Fallen", dann wird es in "S.I.N." getragen und schmachtend und in "Attack" geht es eher jubilierend zu. Konsequenterweise wird auch noch ein Song aus Disneys "Der Glöckner von Notre Dame" gecovert. Nein, das ist kein Scherz. Der Song heißt "Bells Of Notre Dame" und wäre mir gar nicht als Coverversion aufgefallen.

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden. Das Keyboard ist auf jeden Fall immer sehr präsent und der Sänger kann auch wirklich singen. Das Schlagzeug ist natürlich kompetent gespielt und der Bass, wie so oft, nicht wirklich wahrnehmbar. Die Produktion ist ähnlich fluffig und bieder wie das gesamte Album.

Fazit:
Hier gibt es sicherlich vieles, nur keine Härte. Kompetent gezockt, viel Kitsch und Bombast, mit Songs, die keinem wehtun und auch Oma Lieschen nicht erschrecken. Alles ist glatt und hört sich gleich an. Aber dafür scheint es ja auch einen Markt zu geben!?

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist

01. Patria (Fatherland)
02. Walls Of Stone
03. Mastermind
04. Victorious
05. Bonaparte
06. S.I.N.
07. Revenge Of The Fallen
08. Secrets Of The Pantomime
09. Raven Quote
10. Attack
11. Bells Of Notre Dame (Revisited)
12. For The Heroes (Bonus Track)

Lineup

Daniel Wikerman - Vocals
Joakim Vähätalo - Guitars
Hannu Viita - Bass
Thomas Gustafsson - Keyboard
Mikael Asp - Drums

Informationen