Ascendant - A Thousand Echoes
Band: Ascendant (UAE)
Genre: Power Metal
Label: Pure Rock
Records
Album Titel: A Thousand Echoes
Spielzeit: 60:45
VÖ:
20.04.2018
Nicht nur als Redakteur, sondern vor allem als Moderator bei
Metal Only kenne ich eine ganze Stange an Bands, aber erst durch
diese Review ist mein Wissensstand von Bands aus den Vereinigten
Arabischen Emiraten von 0 auf 1 gestiegen.
Daher kann ich
nicht sagen, wie "sicher" es ist, sich mit Power Metal zu befassen,
aber es ist gewiss sicherer, als bitterbösen, gotteslästernden Black
Metal zu fabrizieren. Nichtsdestotrotz hat es die Scheibe ja sicher
zu uns geschafft und darf nun von mir seziert werden.
Starten
wir klassisch mit dem Intro, welches mir sehr gut gefällt. Es tut
sich mir ein kleiner Kurzfilm auf, im dem scheinbar vom Ende der
Menschheit schwadroniert wird. Die Geräuschkulisse lässt mich
zustimmend zum Albumtitel blicken, denn es klingt wirklich
bedrohlich nach tausend Echos. Nicht schlecht.
Die Herren
sind keine Fans halber Sachen. Alle Songs überschreiten (teils
mühelos) die 5-Minuten-Marke und mit der dafür stattlichen Anzahl an
Liedern auf dem Album kommen wir auf eine Spieldauer, die dem
Begriff "Full-Length" auch gerecht wird.
Nun wird es aber
auch mal Zeit, eine Ebene tiefer einzutauchen, in die Lieder direkt.
Dort tun sich dann doch die ersten Schönheitsfehler auf, die man
beim besten Willen nicht unbeachtet lassen kann, da es sich auch auf
die Gesamtpunktzahl auswirkt. Die Stücke sind fast alle im Mid-Tempo
angesiedelt und brechen aus diesem Schema F so gut wie nie aus. Auch
wenn der erste vollwertige Song "Doomsday Machine" direkt mit einem
klassischen Solo startet, was die große Stärke der Band ist, so
bleiben sie im weiteren Verlauf von "A Thousand Echoes" vor allem in
den Strophen blass, kantig und melodielos ("False Illusion"). Es ist
schwer zu sagen, woran das liegen könnte. Die Fähigkeiten der beiden
Gitarristen sind unbestritten, dennoch gibt es ausschließlich
melodiearme Powerriffs, sofern gerade kein Solo ansteht. Solche
"Techniken" machen den Langdreher vorhersehbar und langweilig. Der
erste Song, der mal etwas Schwung besitzt, ist leider schon der
vorletzte auf der Platte ("Tears Of His Majesty"). Es wirkt ein
bisschen wie das Licht am Ende des Tunnels. Die Einbindung von
Frauengesang im Stückchen "Morning Light" ist auch im Hinblick auf
die angesprochene Langeweile ebenfalls ein weiterer kleiner
Heilsbringer.
Der Gesang von Youmni Abou Al Zahab ist
kräftig, hat Biss und kann sich in allen dargebotenen Gesangslagen
auszeichnen. Derartige Sänger gibt es hierzulande auch ein paar,
aber die spielen alle in den höchsten Ligen des Power und Heavy
Metals, was als großes Lob zu verstehen ist. Der Bass bleibt
weitestgehend hörbar, aber unauffällig, was mir gut gefällt, da er
den Gitarren gute Dienste leistet, damit es schön satt klingt. Das
Schlagzeug ähnelt dem Bass leider, weil außer dem Standardgedrumme
nichts Erwähnenswertes auf dem Album präsentiert wird.
Der
monumentale Rauswerfer, der mit fast 13 Minuten zu lang ist und den
längsten Song des Albums darstellt, ist symptomatisch für "A
Thousand Echoes" im Hinblick auf die bekannte Ereignislosigkeit,
bietet aber mit einem Tasteninstrument ein neues Element. Da aber
der "eigentliche" Song nach etwas mehr als 5 Minuten quasi zu Ende
ist und einer dreiminütigen Atempause weicht, um dann in sanftes
Klavierspiel überzugehen, bleibt nur zu konstatieren, dass dem Album
schlicht und ergreifend der Bums fehlt.
Fazit:
Für ein
Erstlingswerk sicher jede Beachtung wert, im Detail zeigen sich aber
dann doch noch einige kompositorische Schwächen, die es mit dem
nächsten Longplayer bitte zu beheben gilt. Kaum zu glauben, aber
mehr Bums, mehr Pathos und vielleicht noch eine Prise Epic hätten
das Album gleich zum Tipp des Monats im Power Metal gemacht.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Morning Light, Tears Of His Majesty
01. Twilight Of Eden
02. Doomsday Machine
03. Walls Between
Us
04. Fog Of War
05. Morning Light
06. Land Of A Thousand
Echoes
07. False Illusion
08. Tears Of His Majesty
09. At
The End Of The World
Youmni Abou Al Zahab - Vocals
Alaa Abousaada - Guitars
Ashish Shetty - Guitars
Puneet Sharma - Bass
Aram Kalousdian -
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Godshand