Cân Bardd - When The Spirit Finally Opens

Band: Cân Bardd (CH)
Genre: Epic Atmospheric Black Metal
Label: Northern Silence Production
Album Titel: Nature Stays Silent
Spielzeit: 70:52
VÖ: 30.03.2018

Cân Bardd - When The Spirit Finally Opens

Habt acht, meine Freunde, wollt ihr feine Folkmusik gepaart mit gar finsterem Black Metal hören? Seid ihr bereit für tiefsinnige Lyriks über die Natur und wollt ihr, dass sich dies auch in der Musik widerspiegelt? Seid ihr bereit für ein bahnbrechendes, kraftvolles Album ohne Längen? Dann seid ihr hier falsch!

Hier geht es nämlich um den Megamultisoloinstrumentalisten (außer Schlagzeug), der sich mit dem Namen Cân Bardd schmückt. Dieser verspricht nämlich genau das, was sich in den oben stehenden Fragen wiederfindet. Das Einzige, was man Cân Bardd - erschaffen 2016 - zu Gute halten kann, ist die Verwendung eines echten Drummers, um die Energie wirklich einzufangen. Hat nur nicht geklappt.

Exemplarisch nehme ich mal den Song "My Ancestors", der sich nach dem über fünf minütigen Nichts an Intro durch die Gehörgänge schmiert. Und schmieren ist wohl das richtige Wort. Abgestandene Folkmelodien wie von einer x-beliebigen Mittelaltermarkt-Combo gehen einher mit einer Art Blastbeat, wobei die Bassdrum irgendwie nur auf jeden zweiten Snareanschlag klickt. Auch die Flöten und das andere Gedudel passen sich der Raserei nicht an, sondern tröten schön behäbig vor sich hin. Die Gitarre surrt irgendwo im Hintergrund und hat alles, nur keinen Druck. Der Gesang besteht aus halbgarem Gekeife. Das Beste sind die Akustikklampfen zum Schluss.

Bei "An Evolving Painting" ist es fast genauso, nur krächzt hier eine auf dem Computer eingespielte Geige noch ihre traurige Beigabe dazu und Mr. Civelli probiert sich an erhabenem Bathory-Gesang. Klappt aber auch nicht. Auch hier surrt die Gitarre in der dritten Reihe, was aber nicht schlimm ist, da sie das spielerische Niveau der anderen Instrumente nicht überschreitet. Dazu noch einfachste Flächensounds aus dem Keyboardunterricht - und zwar aus der ersten Stunde.

Das Problem ist einfach, dass hier nichts zusammenpasst. Hört man einen Track wie "Océan", dann fragt man sich auch als Nichtmusiker, ob der gute Mann mal was von Timing gehört hat. Die Melodie klingt wie abgehackt und gehetzt, als käme sie nicht hinterher. Und immer wieder das Nebeneinander von schnellem Schlagzeug und lahmer Orchestrierung. Dazu eine Gitarre ohne Wirkung und schlechter Gesang. Die Produktion passt wie die Faust aufs Auge. Das Album hat halt eine und die bringt auch keine Erlösung.

Fazit:
Das Problem vieler Ein-Mann-"Genies" ist, dass meistens nur sie selbst das "Genie" in sich erkennen (können). Die Leute, die das auf Facebook für gut befunden haben (19) sind wahrscheinlich "Kollegahs" und wollen ihm nichts Böses. Aber mal ehrlich, das ist wirklich Schrott.

Punkte: 1,5/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist

01. Introduction
02. My Ancestors
03. An Evolving Painting
04. Méditation Glaciale
05. Underwater
06. Océan
07. Abîme
08. A Gift For Nature

Lineup

Malo Civelli - Composition, Guitars, Bass, Vocals, Keyboards, Orchestration
Dylan Watson - Drums

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