Saber Tiger - Bystander Effect

Band: Saber Tiger (J)
Genre: Heavy Metal
Label: Sliptrick Records
Album Titel: Bystander Effect
Spielzeit: 78:43
VÖ: 13.03.2018

Saber Tiger - Bystander Effect

1981 gründete der japanische Gitarrist Akihito Kinoshita die Band Saber Tiger und nun liegt das neueste, bereits 13. Werk der Band in meinem Player.
Von der Urbesetzung ist nur noch Herr Kinoshita übrig, der Rest der Truppe wurde runderneuert und das auch nicht zum ersten Mal.

Dass hier keine Anfänger am Werk sind, hört man ab dem ersten Ton. Mit einem Riff, welches auch von Mister Jeff Waters und seiner Band Annihilator stammen könnte, legen die Asiaten gleich richtig los. "Dying Breed" haben sie den Opener betitelt und der Song zeigt gleich, wohin die Reise gehen soll, denn spieltechnisch ist alles auf einem sehr hohen Niveau. Die Jungs beherrschen alle ihre Instrumente; vom Schlagzeug bis zum Bass. Jeder darf sich auf seine Art und dem Song dienlich austoben, manchmal allerdings ist das auch eine Spur zu viel.

Der Drummer spielt von sehr schnellen Doublebass Passagen bis hin zu guten, passend abgestimmten Breaks alles, was man sich von einer guten Rhythmusmaschine wünscht. Die Dame an den tiefen Saiten spielt jedes Riff gekonnt mit bzw. verleiht ihm die nötige Tiefe, was mich, der selbst am Viersaiter unterwegs ist, aufhorchen lässt. Die zwei Gitarreros hauen ein geniales Riff nach dem anderen heraus und in die Soli legen sie dann ihr ganzes Können hinein. Hin und wieder übertreiben es die Herren an den sechs Saiten für meinen Geschmack zwar ein wenig, aber wenn es ihnen Spaß macht, dann will ich mal Gnade vor Recht ergehen lassen und nicht weiter darauf eingehen. Am Ende ist das dann auch immer Geschmackssache des jeweiligen Hörers.

Bleibt noch der Sänger. Der Mann hat eine sehr markante Stimme, aber hin und wieder hört man das Gequälte in den hohen Passagen, was sich aber noch im Vergleich zu manch anderen Genrevertretern im Rahmen hält. Im Großen und Ganzen macht er seine Aufgabe ordentlich und auch passend zur Musik. Seine Stimmfarbe ähnelt der von Andi Derris von Helloween und auch Saber Tiger klingen stellenweise nach den Kürbisköpfen, was Komposition und Songstruktur angeht.

Einen Totalausfall gibt es allerdings mit "Endless End", einer Halb-Ballade, die absolut kitschig und überflüssig wirkt. Sie passt Null zum Rest des Albums und ist vermutlich nur als Lückenfüller gedacht gewesen. Spätestens in dem Song hört man den stimmlichen Gefühlsmakel des Sängers. Der Gesang lässt dich völlig kalt und somit verfehlt diese Nummer auch ihre Wirkung. Die lange Spielzeit der Scheibe lässt sich mit den beiden Bonus-Tracks erklären, welche von der 2013er Demo stammen.

Fazit:
Gut gebrüllt Tiger, aber leider nicht gut genug für die Höchstnote. Auch wenn das Potential vorhanden ist, schrammt das Teil knapp dran vorbei.
Fans von Annihilator und Helloween sollten hier mal reinhören, denn genau dieses Klientel bedient Saber Tiger.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. Dying Breed
02. Sin Eater
03. Act Of Heroism
04. Dreadout
05. One Last Time
06. Just-World Hypothesis
07. What I Used To Be
08. Shameless
09. An Endless End: Another Time
10. Devastation Trail
11. Afterglow
12. Ship Of Theseus
13. First Class Fool
14. Sin Eater (2013 Demo)
15. What I Used To Be (2013 Demo)

Lineup

Takenori Shimoyama - Vocals
Akihito Kinoshita - Guitars
Yasuharu Tanaka - Guitars
Hibiki - Bass
Yasuhiro Mizuno - Drums

Informationen