Sebastien - Act Of Creation
Band: Sebastien (CZ)
Genre: Melodic Power Metal
Label: Pride &
Joy Music
Album Titel: Act Of Creation
Spielzeit: 56:41
VÖ:
23.02.2018
Ich glaube, die Band Sebastien fällt spätestens seit ihrem Slot
als Vorband von Alice Cooper nicht mehr unter die Kategorie
Geheimtipp. Vielmehr haben sich die fünf Tschechen mit ihrem
charakteristischen Stil ihren eigenen Platz in der Szene erkämpft.
Nun, drei Jahre nach dem letzten Album, dürfen wir voller Spannung
die dritte Full-length Scheibe der Power Metaller erwarten.
Was einen hier erwartet, ist überwältigend. Von der ersten bis zur
letzten Minute strahlt das Album förmlich vor fetten Riffs,
treibenden Beats, gefühlvollen Melodien, grandiosen Arrangements und
Orchester-Passagen, die passender nicht sein könnten.
Schon
der Opener und Titletrack "Act Of Creation" demonstriert fast das
gesamte musikalische Spektrum, das die Jungs zu bieten haben: Ein
Riff, bei dem es unmöglich ist, seinen Nacken still zu halten,
epische Orchestereinwürfe und einen hymnischen Refrain, wie ihn
andere Genre-Größen nicht eingängiger hätten komponieren können. Als
ob diese Bandbreite an musikalischen Elementen nicht
abwechslungsreich genug wäre, werden im darauffolgenden Titel "No
Destination" noch moderne, elektronische Parts mit eingebaut.
Allerdings schaffen es Sebastien irgendwie, alle möglichen
Stilrichtungen miteinander zu verwurschteln, ohne dass es auch nur
eine Sekunde überladen oder kitschig klingt.
Mein absolutes
Highlight dieser Scheibe ist ohne Zweifel "Evermore". Ich hab
ungelogen selten eine so geiles Riff gehört. Der Song ist düster,
treibend, wild und lädt doch, da er stetig im 3er Takt gehalten ist,
zum Mitschunkeln ein. Achja, außerdem wird hier ein weiteres
stilistisches Element, nämlich gutturaler Gesang, eingeführt,
welcher auch in den folgenden Tracks hier und da zu hören ist.
Insgesamt sind auf "Act Of Creation" neben George Rains
grandiosem Gesang noch vier Gastsänger zu hören, deren Einsatz so
passend gewählt wurde, dass man sich teilweise wie in einem Musical
fühlt, bei dem die verschiedenen Protagonisten im Dialog zueinander
singen.
Nicht mal am Sound gibt es irgendetwas auszusetzen:
Egal, ob es sich jetzt um eine "auf-die-Zwölf"-Nummer wie "Full Moon
Child" handelt, oder die akustische, absolut mitreißende Ballade
"Queen From The Stars"; jedes Instrument ist absolut klar, jeder
Sänger optimal zu hören und trotz der Bandbreite an Instrumenten
klingt das Werk "Act of Creation" in keiner Weise verwaschen oder
überladen.
Der einzige Kritikpunkt, den ich hier aufführen
muss, ist der letzte Track "Hero", der klingt als hätten Sebastien
versucht, einen mysteriösen Pop-Song zu schreiben. Das Ergebnis
klingt wie ein Song, der als James Bond –Titelmelodie geschrieben
wurde, es jedoch nie über den Vorentscheid hinaus geschafft hat.
Fazit:
Zusammenfassend gibt es nicht mehr zu sagen, als dass
es sich hierbei um ein absolutes Meisterwerk voller Hymnen und
Gefühle handelt. Man darf sich beim Anhören über ganz eigene
Klangfarben, interessante Mischungen verschiedener Stilelemente und
bis ins letzte Detail durchdachte Arrangements freuen. Ich kann es
mir nicht verkneifen, hier abschließend ganz subjektiv zu schreiben:
Diese Scheibe ist einfach geil!
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: No Destination, Evermore, Queen From The Stars
01. Act Of Creation
02. No Destination
03. Wake Up
04.
Amy
05. Evermore
06. My Empire
07. Queen From The Stars
08. Winner
09. Heal My Soul
10. Promises
11. Die In Me
12. Full Moon Child
13. Hero
George Rain - Vocals, Guitars
Andy Mons - Guitars
Petri
Kallio - Bass, Backing Vocals
Pavel Dvořák - Keyboards
Lukáš
Říha - Drums
Guest Musician:
Apollo Papathanasio -
Vocals (Die In Me)
Mayo Petranin - Vocals (Winner)
Kristýna
Dostálová - Vocals (No Destination, Promises)
Vendula Skalová -
Backing Vocals
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Autor: Sepp