Armortura - Armortura

Band: Armortura (GB)
Genre: Melodic Thrash Metal
Label: Mighty Music / Target Group
Album Titel: Armortura
Spielzeit: 54:25
VÖ: 26.01.2018

Armortura - Armortura

Die Geschichte dieser Band liest sich wie die von jeder dritten anderen Band. Zwei gestandene Musiker lernen sich kennen und entscheiden, zusammen eine Band zu gründen und ganz viel tolle Musik zu machen.

Soweit, so gut. Bei Armortura scheint auch alles wunderbar zu funktionieren. 2016 gegründet, arbeitete man sofort an musikalischem Material, welches sodann in Reinform gegossen wurde. Mit dem Selftitled-Debütalbum soll nun der große Durchbruch erfolgen. Warum dann nur "scheint"? Nun, das vorliegende Album ist bei weitem nicht schlecht, größtenteils sogar wirklich gut. Aber bei soliden, aber austauschbaren Nummern wie den ersten Dreien ("Zodiac", "Insidious", "Hellbound") erkennt man, dass die Band noch jung ist und – obwohl deren Mitglieder bereits in anderen Projekten Erfahrung gesammelt haben – noch viel Luft nach oben besitzt.

Das Tempo ist meist flott und bietet über dem Durchschnitt liegenden Thrash, der in seiner Grundform Old-School ist, aber dennoch viele moderne Elemente durchscheinen lässt. Das ist ein echt gut gelungener Mix, der die Scheibe auch kurzweilig macht. "Shadow Underworld" beispielsweise lässt es erst ruhig angehen und startet dann wuchtig in den Mittelteil. Die Texte werden durchweg geshoutet und erinnern mich immer wieder an die alten Zeiten der deutschen Thrasher All We Hate (die inzwischen Driven by Demons heißen). Im Vergleich zu dieser Band sind Armortura aber wesentlich melodischer. Auch dieses ist ein weiterer Pluspunkt, denn die vielen instrumentalen Passagen werden gerne und oft durch frische Soli aufgelockert.

Doch ich will auch nicht die negativen Sachen verschweigen, wobei es da nicht so viel zu verschweigen gibt. Im Großen und Ganzen ist das einzige, wirkliche Problem der Platte, dass dieser Thrash nicht viel neues zu bieten hat. Die Arrangements sind bekannt und wurden in der Vergangenheit auch sehr häufig bedient. Das Shouting bleibt das ganze Album über in den gleichen Gefilden, was den einzelnen Songs zwar einen gewissen Wiedererkennungswert verschafft, insgesamt aber überwiegt deutlich die dadurch entstehende Monotonie. Ein paar überraschende Elemente können da wahre Wunder bewirken.

Grundsätzlich ist "Armortura" exzellent aufgenommen und gemischt worden. Nichts klingt blechern oder blass, die Gitarren kommen glasklar raus und auch der Shouter ist weder zu laut, noch zu leise. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass man sich für den Bonustrack mit Jeff Waters (Annihilator) ein echtes Schwergewicht besorgt hat. Dieser gibt beim Remix von "11th Hour" sein Können zum Besten.

Fazit:
Der ganz große Wurf ist Armortura mit ihrem ersten Album zwar nicht gelungen, aber grundsolide ist es allemal, daher halte ich die Punktzahl für gerechtfertigt und möchte anfügen, dass für das nächste Album auch auf unserer Punkteskala noch Luft nach oben ist.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipps: Shadow Underworld, Flight 19

Tracklist

01. Zodiac
02. Insidious
03. Hellbound
04. Cursed
05. Shadow Underworld
06. Flight 19
07. 11th Hour
08. Wanted Dead or Alive
09. The Keep
10. Requiem for the Damned
11. 11th Hour (Remix - Bonus Track)

Lineup

Phil De Sade - Vocals
Paul Trotter - Guitars
Adam Ironside - Guitars
Steve Smart - Bass
Neil Vickers - Drums

Guest Musician:

London Voices - Choir
Victor Smolskis Almanac Symphony Orchestra

Informationen