Imperious - Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades

Band: Imperious (D)
Genre: Epic Black Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades
Spielzeit: 62:37
VÖ: 17.11.2017

Imperious - Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades

Zwei Full-length auf einmal veröffentlichen? Da ist doch was faul… Und tatsächlich, beim zweiten Blick fällt auf, dass das vermeintliche Doppelalbum, welches keines ist, gar nicht zum ersten Mal veröffentlicht wird.

Obwohl nicht im Promotext erwähnt, haben wir es bei Imperious' Werk "Tales Of Woe - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades" und seinem Nachfolger, der separat behandelt wird, mit einem Neu-beim-Label-Re-Release aus dem Jahre 2015 zu tun, als das Konzeptalbum in Eigenregie zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Der zweite Teil kam 2016 aus der Tonschmiede hervor.

Nachdem wir nun die einleitenden Dinge geklärt haben und im Bilde sind, lässt es sich entspannter auf das Akustische achten, denn hier gibt es satten Epic Black Metal mit einem interessanten Konzept dahinter zu bestaunen. Die Jungs aus Bayreuth, die zuvor mit "Varus" 2011 von sich reden gemacht haben, bieten auf diesem Album den ersten Teil der Sage um Odysseus' Irrfahrten dem Hörer an. An dieser Stelle muss ich meinen ganzen Respekt zollen, denn sowohl vom Arrangement, der Struktur und des Leitfadens und -motivs her, als auch von der musikalischen Ausarbeitung und der korrespondierenden Texte wurde auf alles geachtet und ein heftiges Meisterwerk abgeliefert.

Komplexe und abwechslungsreiche Songtrukturen in den "Hauptliedern" werden immer wieder mit klassischen Intermezzi quergeschaltet, um die einzelnen Stationen dieser schweren Reise zu vertonen. Dabei werden Elemente auch aus anderen Genres entlehnt und so mit dem Black Metal vermischt, dass sie sich harmonisch einfügen, aber nicht überhand nehmen. Diese Elemente kommen (bei der textlichen Vorlage nicht verwunderlich) aus dem Folk- und Vikingbereich. Wie gesagt, werden diese aber nicht mit den dafür typischen Instrumenten eingeflochten, sondern gänzlich über die Gitarren- und Schlagzeugarbeit realisiert. So ergibt sich ein in Intensität und Differenziertheit stetig wechselndes Abbild der Irrfahrt in einem epischen Ausmaß. Dies spiegelt sich auch in der Länge der Lieder wider (wie z.B. beim Anspieltipp mit fast 15 Minuten Spielzeit).

Das Tempo ist meist gediegen und mehr aufs Epische ausgelegt, als auf Blastbeatsalven. So haben - auch ruhigere - Soli genug Raum zur Entfaltung. Dennoch plätschern die Lieder nicht einfach so dahin, sondern bieten dank der Storyline immer genug Stoff, um zu unterhalten.

Wer diese Review gelesen hat, dem kann ich im Anschluss gleich die Review für den zweiten Teil nahelegen.

Fazit:
Imperious haben sich für ihre Version der Irrfahrt des Odysseus drei Jahre Zeit genommen. In Gedenk, wie manch andere Bands mit ihrer Zeit umgehen und was dann dabei herauskommt, ist es noch erstaunlicher, wie perfekt hier alles ineinandergreift und abgestimmt ist. Das ist sozusagen epischer Epic Black Metal und ganz großes (Kopf)Kino für die Ohren.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Insidious Winds, Celestial Tunes Of Moral Fraud

Tracklist

01. At The Shores Of Ilion
02. To Abjure Temptation
03. At The Cave Of Polyphemus
04. The Sharpened Pale
05. Insidious Winds
06. At The Bay Of Telepylos
07. The Feasting Of The Laestrygonians
08. Celestial Tunes Of Moral Fraud
09. At The Realm Of Hades
10. Where Cimmerian Darkness Dwells

Lineup

Sertorius - Vocals, Bass, Orchestral Arrangements
Kalmesh - Guitars, Vocals
Iluaar - Guitars

Informationen