Grabak - Bloodline Divine

Band: Grabak (D)
Genre: Black Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Bloodline Divine
Spielzeit: 51:24
VÖ: 17.11.2017

Grabak - Bloodline Divine

Lange war es still um die fünf Leipziger von Grabak, die inzwischen seit 22 Jahren dem schwarzen Metall frönen. Ganze sechs Jahre ist es nun her, seit die Band ihre letzte Scheibe "SIN" veröffentlicht hat. Daher dürfen nach dieser langen Wartezeit die Erwartungen an das im November erscheinende Album "Bloodline Divine" dementsprechend hochgeschraubt werden.

Bereits beim ersten Hören lässt sich sagen: Ja, das Warten hat sich gelohnt. Nachdem man zunächst vorsichtig von einem düsteren Intro begrüßt wird, erwartet einen direkt mit "Via Dolorosa" eine mächtige Wand aus fetten Gitarren, treibenden Blastbeats und astreinen Growls. Dieser Song zeigt direkt die gesamte Bandbreite der Leipziger auf; Aggressive, schnelle Parts wechseln sich mit melancholischen, emotionalen Akkordfolgen ab. Auch werden hier und da dezente Einsätze von Chor, Streichern und akustischen Gitarren eingebaut, wobei die Musik zu keiner Sekunde überladen klingt, was den hervorragenden und ausgeklügelten Arrangements der Jungs zu verdanken ist.

Durch die Vielfalt an Instrumenten sowie den abwechslungsreichen Gesang von "Hellthroat" Klepel erschaffen Grabak atmosphärische, melancholische Sounds, die einem zeitweise sogar Gänsehaut über den Körper jagen. Vor allem der Titel "Seelensammler" sticht heraus. Er beginnt treibend und schnell mit aggressiven Blastbeats und brachialem Gesang, was plötzlich durch einen absolut konträren akustischen Zwischenteil mit cleanen Vocals unterbrochen wird. Hier waren definitiv keine Anfänger der Kunst des Arrangements am Werk!

Nicht einmal beim Sound gibt es irgendetwas auszusetzen. Die Drums sind absolut klar, die Gitarren extremst verzerrt, aber nicht übersteuert, der Bass ist stets präsent, jedoch nicht zu aufdringlich und der Gesang rundet den Klang perfekt ab. Hier haben die Jungs vom Echolux Tonstudio astreine Arbeit geleistet.

Fazit:
Mit "Bloodline Divine" melden sich die Herren Grabak wieder gekonnt zurück. Ein Album, welches an Abwechslung kaum zu überbieten ist, strahlt durch virtuose Arrangements, den Einsatz vielseitiger Instrumente und einen, was für ein Black Metal Album nicht selbstverständlich ist, sehr guten Sound. Selbst beim fünften Anhören entdeckt man noch Kleinigkeiten, die einem zuvor noch nicht aufgefallen sind. Diese Scheibe ist definitiv jedem Anhänger des düsteren Metalls zu empfehlen.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Via Dolorosa, Seelensammler, S.T.U.K.A.

Tracklist

01. Post Lucis Natum (Intro)
02. Via Dolorosa
03. Sinnocence
04. Corpsebride
05. Oblivion
06. Seelensammler
07. Bloodline Divine
08. S.T.U.K.A.
09. Phoenix
10. Apostate

Lineup

Jan "Hellthroat" Klepel - Vocals
Christian Leopold - Guitars
Christian Badtke - Guitars
Steffen Ellebood - Bass
Benjamin Stephan - Drums

Informationen