Fragarak - A Spectral Oblivion

Band: Fragarak (IND)
Genre: Progressive Death Metal
Label: Transcending Obscurity India
Album Titel: A Spectral Oblivion
Spielzeit: 84:08
VÖ: 30.10.2017

Fragarak - A Spectral Oblivion

Über das rührige Transcending Obscurity Label, die z. B. auch Master veröffentlichen, kommt der zweite Streich der seit 2012 bestehenden Fragarak, "A Spectral Oblivion", nach "Crypts Of Dissimulation" (2013).

Mein erster Gedanke war: ZEIT!!! Sieht man sich die Albumlänge an, so weiß man, dass hier ordentlich Zeit investiert werden muss. Der zweite Gedanke war, dass das auch ganz schön anstrengend werden kann. Über diese Laufzeit progressiven Death Metal zu hören, kann schon an die (Hör-)nerven gehen. Beim ersten Punkt kann ich weiterhin zustimmen, beim zweiten Punkt gibt es Entwarnung. Trotz teils ausufernden Spielzeiten von über 10 Minuten laufen die Songs sehr gut rein.

Woran liegt das? Nun, sicherlich daran, dass die Musiker auf einem enorm hohen Niveau spielen. Die Gitarren rasen in dem einen Moment nur so vor sich hin, um dann auf einmal Akustikparts zu spielen, welche kurz darauf eher in Richtung Power Metal abdriften. Das Schlagzeug händelt das Ganze genauso, ballert z. B. aus allen Rohren Doublebass-Attacken, die sich auf einmal in Hi-Hat/Becken-Streicheleinheiten auflösen. Hinzu kommen noch massive Chöre und die durchweg keifige Hauptstimme, die aber auch growlt und durch Klargesang aufgelockert wird.

Kommen wir nun aber zu der Frage, ob einem das gefallen kann. Tja, ich muss zugeben, dass mir das nicht so zusagt. Das liegt weniger an dem Stilmix, als vielmehr an der Tatsache, das alles oben Geschriebene natürlich stimmt, trotzdem aber keine wirklich Atmosphäre aufkommt. Zu glatt und zu überproduziert ist das Werk, welches auch bei den harten Parts einen nicht in den Sessel drückt oder das Gefühl gibt, jetzt gleich ausflippen zu müssen.

Die Songs sind überladen und klingen auch nicht im klassischen Sinne progressiv, sondern eher orchestral. Spätestens ab Song 4 hatte ich das Gefühl, die Platte schon in- und auswendig zu kennen, ohne dass ich sagen könnte, dass der eine oder andere Song total geil war. Deshalb gibt es keine Hörbeispiele, weil einfach alles gleich klingt. Natürlich kann es von Vorteil sein, wenn eine Platte ein gleichbleibendes Niveau bietet. Hier ist es allerdings eher so, dass ich mich etwas gelangweilt habe. Die Parts wirken aneinandergeklatscht und es wird öfter auch sehr cheesy. Jeder kennt wahrscheinlich das Gefühl, während eines Films auf die Toilette zu gehen, diesen aber nicht anhält, da man das Gefühl hat, eh nichts zu verpassen. Ich glaube, das trifft es!

Fazit:
Das musikalische Niveau ist hoch, Ideen gibt es viele, jedoch fehlt das Feeling. Freunde von Dimmu Borgir, Cradle Of Filth und vor allem Therion können ein Ohr riskieren. Death Metaller mit Vorliebe für Brachiales, Finger weg.

Punkte: 5/10

Anspieltipp: keinen

Tracklist

01. In Rumination I - The Void
02. In Rumination II - Reflections
03. The Phaneron Eclipsed
04. Ālūcinārī I - Transcendence
05. Fathoms Of Delirium
06. Ālūcinārī II - Revelations
07. Spectre - An Oblivion Awakens
08. Ālūcinārī III - A Reverie
09. This Chastising Masquerade
10. Of Ends Ethereal
11. Ālūcinārī IV - The Fall

Lineup

Supratim Sen - Vocals
Arpit Pradhan - Guitars, Clean Vocals
Ruben Franklin - Guitars
Kartikeya Sinha - Bass, Clean Vocals
Louis Rando - Drums

Informationen